Norden (NI) – Eine brennende Photovoltaik-Anlage hat am Montagmittag das Dach einer Lagerhalle in Norden in Brand gesetzt und damit einen stundenlangen Großeinsatz der FF Norden ausgelöst. Gegen 13.15 Uhr hatte ein Anwohner der Hallenstraße den Brand entdeckt und den Notruf gewählt. Im mittleren Bereich der rund 100 Meter langen Halle brannten mehrere Module der Stromerzeugungsanlage. Obwohl das Feuer überschaubar groß war, gestalteten sich die Löscharbeiten als aufwendig und langwierig.
Ein Elektromeister demontiert zusammen mit Kräften der FF Norden defekte Elemente einer Photovoltaikanlage, die durch ein Feuer zerstört worden sind. (Bild: FF Norden)
Der Energieversorger EWE konnte die Anlage zwar vom Netz trennen, jedoch produzierte sie weiterhin Strom. Somit entzündete sich das Feuer immer wieder neu. Außerdem kam es zu Kurzschlüssen in der Anlage, wodurch weitere Brandherde entstanden und auch eine Gefährdung für die Einsatzkräfte bestand. Während der Erkundung in der verrauchten Halle stellten Atemschutzgeräteträger mit einer Wärmebildkamera zudem fest, dass der Brand auch auf die hölzerne Dachkonstruktion übergriffen hatte. Mit einer Drohne mit Wärmebildkamera konnte die Brandausbreitung unter den gläsernen PV-Modulen gut beobachtet werden. Mit einem massiven Wassereinsatz, unter anderem mit zwei Wasserwerfern, konnte die weitere Ausbreitung gestoppt werden. Das dazu erforderliche Löschwasser entnahmen die Einsatzkräfte aus einem Hydranten sowie einem Feuerlöschbrunnen. Durch den Einsatz der Drohne und zweier Drehleitern konnten die Löschmaßnahmen zielgerichtet durchgeführt werden.
Unterstützung holten sich die Feuerwehrleute von einem ortsansässigem Elektriker, der Fachmann für derartige PV-Anlagen ist. Er riet dazu, die beschädigten Teile der Anlage zu deinstallieren. Ansonsten könne es jederzeit durch Sonneneinstrahlung erneut zu einem Brand kommen. Über den Korb der Drehleiter ging der Fachmann mit zwei Feuerwehrleuten auf das Dach vor und begann mit der Demontage. Gesichert wurden alle drei über ein Absturzsicherungssystem. Mit einem Kran samt Palettengreifer eines Baustoffhändlers wurden die PV-Module zu Boden befördert.
Die Arbeiten zogen sich bis ungefähr 20 Uhr hin. Neben der Feuerwehr waren die Polizei, der Landkreis Aurich sowie mehrere Ortsverbände des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor Ort. Letztere übernahmen die sanitätsdienstliche Absicherung der rundweg 100 Einsatzkräfte sowie die Versorgung mit Getränken. Zum Abend bauten sie noch ein beheiztes Zelt zum Aufwärmen der Helfer auf. Mit ihrer Verpflegungskomponente versorgte sich die Feuerwehr mit heißen Würstchen. Gutachter und Polizei werden in den nächsten Tagen versuchen, die Brandursache zu ermitteln und den entstanden Schaden zu beziffern.