Heilbad Heiligenhaus (TH) – Eine kleine Menge Quecksilber ist am Mittwoch in einem Wohnhaus im Sommerweg in Heiligenstadt (Kreis Eichsfeld) ausgetreten. Die Bewohner wählten den Notruf, gegen 17 Uhr wurde die FF Heiligenstadt alarmiert. Sie rückte mit Einsatzleitwagen, Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20, Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 und Gerätewagen Gefahrgut aus.
Zum Schutz vor giftigen Quecksilberdämpfen rüstete sich ein Trupp mit Atemschutzgeräten aus. Mit Hilfe eines speziellen Notfallsets, das unter anderem ein für Quecksilber zugelassenes Bindemittel enthält, konnten die Kräfte das flüssige Metall aufnehmen. Dazu mussten sie Teile eines Parkettbodens entfernen. Neben diesem Einsatz leistete die Feuerwehr Heiligenstadt am Mittwoch bei zwei Verkehrsunfällen Hilfe. Außerdem rückte sie wegen einer ausgelösten Brandmeldeanlage aus. Es handelte sich dabei um den 370. Einsatz in diesem Jahr.
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Gut zu wissen: Quecksilber
Quecksilber ist ein bei Raumtemperatur flüssiges, silbrig-weißes Metall. Da es eine sehr hohe Oberflächenspannung besitzt, dringt es nicht in seine inerte Unterlage ein, sondern bildet linsenförmige Tropfen. Es schmilzt bei -38,83 °C und siedet bei 357 °C. Seine Legierungen nennt man Amalgame. Es wurde früher in Thermometern, Barometern und Blutdruckmessgeräten als Anzeigeflüssigkeit verwendet. Seit dem 3. April 2009 ist das Inverkehrbringen von neuen quecksilberhaltigen Geräten innerhalb der EU verboten. Ausgenommen hiervon sind lediglich Messgeräte für den wissenschaftlichen oder medizinischen Gebrauch sowie Alt- und Gebrauchtgeräte.
Weitere Verwendung: Zahnfüllungen (in Verbindung mit Metallpulver), Schalter, Quecksilberdampflampen, Desinfektions- und Beizmittel, Elektrolyse zur Herstellung von Natronlauge und Chlor, Goldwäsche, Knopfzellen.
Quecksilber ist ein giftiges Schwermetall und gibt bereits bei Zimmertemperatur stark toxische Dämpfe ab. Organische Verbindungen sind fettlöslich und durchdringen die Haut und die meisten Schutzhandschuhe. Die ersten Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel sowie ein trockenes Gefühl im Mund-Rachen-Raum. Eine akute kurzzeitige Exposition – etwa beim Zerbrechen eines Thermometers – ist gesundheitlich nicht besorgniserregend. Um das langfristige Einatmen der Dämpfe über längere Zeit zu vermeiden, sollte ausgetretenes Quecksilber jedoch sorgfältig aufgefangen und als Sondermüll entsorgt werden.
Verschüttetes Quecksilber kann auch mit einer speziellen Quecksilberzange aufgenommen werden.