Einsatzalarm „THWAY“ – Schiff in Not

Schiffsunglück auf der Elbe

Hamburg – Mit dem Stichwort „THWAY“ (Technische Hilfeleistung auf dem Wasser, Menschenleben in Gefahr) ist am Dienstagnachmittag ein Großaufgebot der Hamburger Feuerwehr zum Fischereihafen Altona ausgerückt. Dort war gegen 15.30 Uhr der Schlepper „Galant“ mit einer seitlich festgemachten Schute auf den Leitdamm geraten und steckengeblieben. Die 14,87 Meter lange und 3,91 Meter breite Einheit drohte bei ablaufendem Wasser zu kentern, anfangs hieß es sogar, es seien Personen im Wasser.

Feuerlöschboot „Branddirektor Westphal“ und Mehrzweckboot „Prag“ sichern den Havaristen. Der Schlepper war samt Schute auf einen Leitdamm aufgefahren. (Bild: Timo Jann)

Nachdem die Feuerwehr mit dem Löschboot „Branddirektor Westphal“ von der nahen Schlepperstation Neumühlen aus und dem Mehrzweckschiff „Prag“ wasserseitig sowie zahlreichen Kräften inklusive der Schnelleinsatzgruppe Taucher landseitig an der Großen Elbstraße eingetroffen war, konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Die Lage wurde als stabil eingestuft. Eine Erkundung ergab, dass es den Besatzungsmitgliedern an Bord des 1927 gebauten Schleppers gut ging und es auch keinen Wassereinbruch gab. Selbst auslaufende Betriebsstoffe konnten die Einsatzkräfte nicht feststellen.

Anzeige

Allerdings befand sich der Havarieort direkt an der Fahrrinne der im Hamburger Hafen stark frequentierten Elbe. Mit den Löschbooten sowie Einsatzschiffen und -booten der Wasserschutzpolizei wurde die Gefahrenstelle abgesichert. Erst als der Wasserstand durch die einsetzende Tide soweit abgesunken war, dass Wellenschlag dem Schlepper und der unbeladenen Schute nicht mehr gefährlich werden konnte, entspannte sich die Lage nach etwa einer Stunde. Die Crew wollte die nächste Flut abwarten und versuchen, aus eigener Kraft freizukommen.

Wieso der Schlepper mit einem Tiefgang von 1,25 Metern auf den Leitdamm (Wasserbauwerk) geraten ist, war zunächst unklar. Der Leitdamm ist ein Wall aus aufgeschütteten Steinen, der sich vom markanten „Dockland“ am Cruiseterminal Altona parallel zum Ufer stromabwärts erstreckt. Bei hohem Wasserstand ist er überflutet, bei niedrigem Wasserstand hält er die Strömung im Fluss. Möglich ist, dass der Schiffsführer mit seiner Schute zu einer Baustelle an der Pier etwas stromabwärts fahren wollte und sich beim Ansteuern der Zufahrt zwischen Leitdamm und Schlepperstation verschätzt hat.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert