Großheide (NI) – Durch die Gemeinde Großheide (Kreis Aurich) ist am Montagabend ein Tornado gefegt. Besonders schwer hat es die Ortschaft Berumerfehn getroffen. Zahlreiche Häuser wurden massiv beschädigt. Bäume rissen ab oder wurden entwurzelt. Ein Großaufgebot der Feuerwehren war bis in die Nacht im Einsatz. Auch Spontanhelfer organisierten sich in Kürze und packten mit an. Bislang wurden keine Personenschäden bekannt.
Gegen 20 Uhr ließ die Natur am Montag in Ostfriesland ihre Muskeln spielen. Nach wenigen Minuten war die Machtdemonstration auch schon wieder beendet. Sturmböen und starker Regen waren zwar für den Abend angekündigt, aber solch ein Ausmaß hatte niemand vorhergesehen und entsprechend gab es auch keine Bevölkerungswarnung. In Berumerfehn bot sich ein Bild brutaler Verwüstung. Mitten durch den Ort hatte der Tornado eine Schneise gerissen. Dutzende Häuser waren schwer beschädigt. Bei einigen ist die Möglichkeit des Wiederaufbaus fraglich. Überall im Ort lagen Äste, ganze Bäume, Dachziegeln, Mauern und in einem Vorgarten sogar ein umgekipptes Wohnmobil.
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Frau rettet sich im letzten Moment
Bei einem Einfamilienhaus war das halbe Dach eingestürzt. Darin konnte sich eine junge Frau im letzten Moment in Sicherheit bringen. Sie hörte den ungewöhnlichen Lärm des herannahenden Tornados, als auch schon das Dach über ihr aufriss. Augen- und Ohrenzeugen beschrieben den Lärm, als wenn ein Güterzug heranrauschte. Tiere schrien laut vor Panik, so einige Anwohner weiter.
Alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Großheide wurden alarmiert. Sie bekamen Unterstützung von mehreren Löschfahrzeugen aus der Nachbarsamtgemeinde Brookmerland sowie von Sonderfahrzeugen aus der Stadt Norden. Bis spät in die Nacht waren die Einsatzkräfte damit beschäftigt, wieder eine grobe Ordnung herzustellen, Straßen zu räumen und Gefahrenstellen zu beseitigen. Die Arbeiten waren allerdings nicht ganz ungefährlich. Überall hingen schließlich lose Teile herunter. Auch waren Strom-, Gas- und Wasserleitungen gerissen und stellten Gefahrenquellen dar. Energieversorger mussten hier als erstes tätig werden. Das Deutsche Rote Kreuz stand zur sanitätsdienstlichen Absicherung bereit und übernahm die Verpflegung aller Helfer.
Social Media – pro und contra
Unter den Helfern befanden sich neben den Einsatzkräften auch viele Spontanhelfer. Sie hatten sich unmittelbar nach dem Unwetter organisiert. Viele über soziale Medien, nachdem sich dort schnell Fotos und Videos von der massiven Trichterwolke und ihren angerichteten Schäden verbreiteten. Bei Facebook gab es beispielsweise Aufrufe nach Helfern mit Kettensägen, ohne dies jedoch mit der Einsatzleitung abzusprechen.
Der Kreisfeuerwehrverband Aurich intervenierte daraufhin auf seiner Seite und bat von derartiger Hilfe abzusehen, da die Einsatzkräfte die Lage im Griff hatten. Die Gemeinde Großheide suchte über ihren Facebook-Kanal dagegen offiziell nach möblierten Wohnungen für Opfer, die nicht in ihre Häuser zurückkehren konnten. Nach kurzer Zeit wurde der Aufruf wieder gestoppt, da er zum Erfolg geführt hatte und alle Bürger untergebracht werden konnten.
Zu den Spontanhelfern zählten auch diverse Betriebe aus der Umgebung, die mit Baggern, Radladern und Werkstattfahrzeugen sofort begannen, Dächer mit Folien provisorisch abzudecken und Straßen zu räumen. Hier unterstützten die Feuerwehren unter anderem durch ausleuchten der Einsatzstellen.
Hier zeigt sich wieder: Ostfriesland ist STARK. Hilfsbereitschaft, Besonnenheit und Flexibilität zeichnen die Bevölkerung aus. Nicht lang schnacken…nein, nicht Kopf in’n Nacken, sondern helfen.
Danke an allen Beteiligten, ihr seid die Besten.
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