Weyhe (NI) – Ein vermeintlich alltäglicher Türöffnungs-Einsatz hat sich in Weyhe-Kirchweyhe (Kreis Diepholz) zu einem Gefahrguteinsatz entwickelt. Die Einsatzkräfte fanden einen Mann tot auf, die Situation war zunächst unklar. In der Wohnung befanden sich verschiedene Chemikalien.
Nach Angaben der Polizeiinspektion Diepholz hatten sich am Montagnachmittag Mitarbeiter eines Bremer Krankenhaus gemeldet. Ein 56-jährigen Patient war seit zwei Tagen nicht zu Terminen erschienen, was ungewöhnlich erschien. Polizeibeamte fuhren die Wohnanschrift an. Nachdem auf Klingeln niemand öffnete und auch Nachbarn den allein lebenden Mann seit Tagen nicht mehr gesehen hatten, forderte die Polizei die Feuerwehr zur Türöffnung nach.
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Als Kameraden die Tür geöffnet hatten, schlug ihnen nach Polizeiangaben sofort ein stechender, chemischer Geruch entgegen. Die Kräfte rüsteten sich mit Atemschutz aus und entdeckten den Vermissten leblos in seinem Bett. “Der Mann wies bereits sichere Todesanzeichen auf”, sagte ein Polizeisprecher gegenüber feuerwehrmagazin.de. “Wovon der Geruch ausging, ließ sich zunächst nicht klären.” In der Wohnung seien diverse Chemikalien aufgefunden worden.
Die Polizei versiegelt die Wohnung zunächst. Am Dienstagvormittag rückte die Feuerwehr gemeinsam mit Spezialisten vom Landeskriminalamt Hannover erneut an. Messungen der Einsatzkräfte ergaben keine gefährlichen Stoffe in der Luft. Ein Notarzt stellte anschließend formell den Tod des 56-Jährigen fest.
Die Polizei ermittelt, ob es sich um einen Unglücksfall oder einen Suizid handelt. Lediglich ein Fremdverschulden schlossen die Beamten bereits aus. Der Mann war als Hobby-Chemiker bekannt.