Beschwerlicher Weg zum Einsatzort

Zum Löschen auf die Insel

Geesthacht (SH) – Kurzen Prozess machten Geesthachts Feuerwehrleute am Sonnabend, als sie auf der Elbinsel zu einem brennenden Baum gerufen wurden. „Weil das Löschmittel trotz der Lage auf der Insel knapp war und wir alternativ einige Hundert Meter Schlauchleitung hätten verlegen müssen, haben wir den brennenden Baumstumpf gefällt und die Teile im Elbwasser abgelöscht“, sagt Markus Rieckmann gegenüber feuerwehrmagazin.de. Der Zugführer der Feuerwehr leitete den Einsatz in dem Naturschutzgebiet.

Das Feuer zum Löschmittel bringen: Zwei Feuerwehrleute aus Geesthacht tragen einen Teil eines brennenden Baumstamms Richtung Elbe, um das glühende Holz im Fluss abzulöschen. (Bild: Timo Jann)

Gegen 12.10 Uhr hatte ein Pärchen, das eigentlich an dem beliebten Elbstrand unterhalb des Stauwehrs im Kreis Herzogtum Lauenburg schwimmen wollte, den ordentlich rauchenden Baum entdeckt. Dabei handelt es sich um eine Pappel, die schon vor längerer Zeit in einer Höhe von etwa vier Metern abgebrochen war. Ein Teil des Stammes war hohl, oben qualmte es wie aus einem Schornstein. Das Pärchen setzte einen Notruf ab und wartete dann – wie mit der Integrierten Regionalleitstelle Süd telefonisch verabredet – an der Fischtreppe auf das Eintreffen der Feuerwehr, um die Löschmannschaft zum Baum zu führen.

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Um möglichst dicht an die Einsatzstelle zu gelangen, nutzten die Feuerwehrleute einen Weg, der vom Unteren Schleusenkanal über die Weiden, auf denen Kühe den Bewuchs kurz halten, führt. Bis zu einem Gatter konnten sie mit dem Löschfahrzeug fahren. Dennoch waren es schließlich rund 300 Meter Fußmarsch bis zum Baum. Die Feuerwehrleute nahmen ein Kleinlöschgerät mit, doch dessen Inhalt reichte nicht zur Brandbekämpfung. Rieckmann: „Der Baum hat wohl schon länger gebrannt, er war heiß und glühte.“

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Kurzerhand wurde eine Motorkettensäge eingesetzt. Nachdem der Stamm in fünf handliche Stücke zerteilt war, bugsierten die Feuerwehrleute diese bei Niedrigwasser über den Strand hinweg ins Wasser. Zischend erlosch die Glut, die Gefahr war gebannt. Noch qualmende Sägespäne im Grünzug am Strand wurden mit Elbwasser abgelöscht, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Nach einer Stunde war der Einsatz beendet. Zur Brandursache konnte die ebenfalls alarmierte Polizei keine Angabe machen.  Als wahrscheinlich dürfte allerdings fahrlässige oder sogar mutwillige Brandstiftung gelten.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Wenn das Wasser nicht zur Brandstelle kommen kann, muß die Brandstelle eben zum Wasser kommen! Feuerwehr bedeutet eben oft Improvisation! Gut, daß Feuerwehrleute sich in jeder Lage zu helfen wissen!

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  2. tja,wenn das Wasser nicht sofort zur Verfügung steht,dann…greift man zu unkonventionellen Löschmethoden …

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