Berka vor dem Hainich (TH)/Schnaitsee (BY) – Gleich zwei schwere Schulbus-Unfälle haben am frühen Donnerstagmorgen zahlreiche Rettungskräfte und Feuerwehren in Bayern und Thüringen beschäftigt. In beiden Fällen kamen die Fahrzeuge von der Fahrbahn ab. Zwei Kinder starben, 29 weitere und die beiden Busfahrer wurden zum Teil schwer verletzt. Zum Teil sollen auch Kinder von Einsatzkräften unter den Opfern sein.
Gegen 7 Uhr kam im Kreis Traunstein (BY) ein Schulbus mit einem 61-jährigen Busfahrer und neun Schülern im Alter von 12 bis 16 Jahren bei Gattenham (Gemeinde Schnaitsee) von der Straße ab. In einer langgezogenen Linkskurve prallte das Fahrzeug mit der Beifahrerseite gegen einen Straßenbaum. 40 Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes sowie die Feuerwehren Schnaitsee, Obing und Albertaich mit insgesamt 60 Einsatzkräften und neun Einsatzfahrzeugen waren vor Ort. Im Feuerwehrhaus Schnaitsee war zudem ein Anlaufpunkt für Angehörige eingerichtet worden. Der Rettungsdienst brachte die Verletzten in Kliniken nach Traunstein und Trostberg. Am Linienbus entstand Totalschaden. Sie erlitten leichte bis mittelschwere Verletzungen.
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Zwei Kinder sterben bei weiterem Busunfall
Eine halbe Stunde später stürzte in Berka vor dem Hainich bei Eisenach (TH) ein Schulbus einen Hang hinab und kam in einem Graben zum Liegen. Neben dem Busfahrer saßen 22 Schulkinder im Alter von 8 bis 11 Jahren in dem Fahrzeug, die der Bus vermutlich in eine Grundschule in Berka bringen sollte. Nach ersten Ermittlungen soll der Bus auf der eisglatten Kopfsteinpflasterstraße ins Rutschen gekommen und dann von der Fahrbahn abgekommen sein. Danach habe er sich mehrfach überschlagen, hieß es auf der Pressekonferenz um 12 Uhr. Zwei 8-jährige Kinder gerieten demnach unter den Bus und starben. Sie wurden erst gefunden, als Rettungskräfte das Wrack anhoben.
Fünf Kinder wurden schwer, 15 weitere und der Busfahrer leicht verletzt. Der Rettungsdienst transportierte die Verletzten unter anderem in Krankenhäuser nach Eisenach, Mühlhausen und Gotha. Auf der Pressekonferenz wurde ebenfalls erklärt, dass sich auch Kinder von Rettungskräften unter den Opfern befunden haben sollen. Leicht verletzte Kinder sowie Eltern, die zur Unfallstelle geeilt waren, betreute ein Kriseninterventionsteam in einer nahen Schule.
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