Unterstützungsdienst für Neuwerk

Einzigartige FF im Wattenmeer

Hamburg – Die Freiwillige Feuerwehr Neuwerk ist eine ganz besondere. Sie gehört zur Feuerwehr Hamburg und arbeitet autark mit einem sogenannten Unterstützungsdienst. Auf meiner Ausflugsfahrt am 5. Oktober 2024 mit der MS “Flipper” zur Insel Neuwerk begegnete mir ein solcher Unterstützer und machte mich neugierig.

Begrüßung im Stadtteil Hamburg-Neuwerk. Die FF Neuwerk unterhält als einzige FF in Deutschland einen Rettungstransportwagen (RTW). Foto: Feuerwehr-Magazin/Richter
Begrüßung im Stadtteil Hamburg-Neuwerk. Die FF Neuwerk unterhält einen Rettungstransportwagen. Foto: Feuerwehr-Magazin | Richter

Die FF Neuwerk ist mit den Schwerpunkten Brandschutz, Technische Hilfeleistung und der Sonderkomponente Erstversorgung ganz auf die Gegebenheiten des Stadtteils Hamburg-Neuwerk ausgerichtet und nicht auf andere Einsatzorte übertragbar. Zur Information: Neuwerk gehört zum Bezirk Hamburg-Mitte und liegt etwa 120 Kilometer Luftlinie in Richtung Westnordwest von der Freien und Hansestadt Hamburg entfernt.

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Da wegen der wenigen Einwohner auf Neuwerk – derzeit sind es nicht einmal 25 – der Bedarf an Einsatzkräften nicht gesichert werden kann, gibt es seit 4 Jahren unter dem Motto “Neuwerk braucht Dich” den Unterstützungsdienst. “Er ist ein Riesenerfolg”, verrät mir Wehrführer Stefan Griebel, der derzeit einzige Feuerwehrmann, der das ganze Jahr über auf der Insel verweilt. Ein, zwei weitere Kameraden seien wegen des Saisonbetriebs nicht das ganze Jahr vor Ort.

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Zur Bedarfssicherung gibt es etwa zwischen März und November den Unterstützungsdienst. Haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte aus ganz Deutschland können sich für diesen bewerben und auf der idyllischen Nordseeinsel Neuwerk dafür eine Woche verweilen. Wegen der besonderen Gegebenheiten auf Neuwerk müssen sie Rettungsassistent und Atemschutzgeräteträger sein. Den Interessenten wird die Überfahrt mit der MS “Flipper” finanziert und eine Ferienwohnung gestellt. In dieser können Sie dann “Urlaub machen”, bis Wehrführer Griebel Alarm schlägt.

Ankunft auf Neuwerk. Auf der Nordsee-Insel kann man sich zum Unterstützungsdienst bewerben. Foto: Feuerwehr-Magazin/Richter
Ankunft auf Neuwerk. Auf der Nordsee-Insel kann man sich zum Unterstützungsdienst bewerben. Foto: Feuerwehr-Magazin | Richter

95 Prozent der Einsätze sind Erstversorgungen von Verletzten, vor allem von Wattwanderern. Daher ist neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung auch die zum Rettungsassistenten erforderlich. Weitere Einsätze sind Technische Hilfeleistungen und auch Tierrettungen. “Unsere Unterstützer sind oft sehr gut ausgebildet. Mit ihnen kommt viel Know-how auf die Insel”, lässt Griebel wissen. “Neuwerk steht so gut da wie nie zuvor”, sagt er stolz. Es gäbe auch Überlegungen, den Unterstützungsdienst auf das ganze Jahr auszudehnen.

Eine weitere Besonderheit der FF Neuwerk ist die Anzahl von Fahrzeugen in Bezug auf die der Einsatzkräfte. Die FF Neuwerk unterhält einen Rettungstransportwagen (RTW). Dieser RTW ist ein Mercedes-Benz Sprinter 516 BlueTEC mit Aufbau der Firma Fahrtec Systeme GmbH aus dem Jahr 2014. Die auf Neuwerk eingesetzten RTW werden in kürzeren Abständen durch modernere Modelle ersetzt, die alle aus dem Einsatzdienst der BF Hamburg stammen.

Das RLF als Zugfahrzeug für den einachsigen Trailer mit dem Mehrzweckboot MZB für Wattengewässer. Das Boot ist ein Einzelstück bei der Feuerwehr Hamburg. Foto: FF Neuwerk
Das RLF als Zugfahrzeug für den einachsigen Trailer mit dem Mehrzweckboot für Wattengewässer. Das Boot ist ein Einzelstück bei der Feuerwehr Hamburg. Foto: FF Neuwerk

Neben dem RTW gibt es ein Rüst-Lösch-Fahrzeug (RLF) mit einem Tragkraftspritzen Anhänger (TSA) und ein Kleinboot. Das RLF auf Unimog U 1300 L ist ein ehemaliger Rüstwagen (RW) 1 der BF Hamburg und wurde durch diese für den Spezialeinsatz auf Neuwerk umgebaut. Es handelt sich um ein Einzelexemplar, das die Sonderbeladung eines LF mit einem RW 1 kombiniert. Das RLF kommt zusammen mit einem nicht genormten und eigens für die Bedürfnisse von Neuwerk konstruierten TSA zum Einsatz. Er baut auf einem ehemaligen Entgiftungsanhänger des Bundes-KatS auf und wurde später durch die Technikabteilung (F03) der Feuerwehr Hamburg zur Wasserförderung für die FF Neuwerk umgebaut.

Und dann ist da noch das Mehrzweckboot (MZB) für Wattengewässer – ebenfalls ein Einzelstück bei der Feuerwehr Hamburg. Es wird mit einem einachsigen Trailer transportiert. Als Zugfahrzeug dient das Unimog-RLF. Völlig neuartig ist eine klappbare Gangway am Bug, um Personen aus dem Watt oder von Molen aufzunehmen.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich verstehe die Frage nicht. Es steht doch zweimal kurz hintereinander, dass der Rettungsassistent gefordert ist.

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  2. Rettungsassistent

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  3. Muss ich denn nun Rettungssanitäter oder Rettungsassistent sein für den Dienst dort?

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  4. Eine ganz besondere kleine Insel, mit besonderen Einwohnern. Der Unterstützerdienst ist aber super und durch eine Woche Inselleben wird man wieder richtig “geerdet”.
    Kann ich jedem Feuerwehrmann oder Frau nur weiterempfehlen!

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