Bochum/Köln (NW) – Fans der Doku-Serie Feuer & Flamme können aufatmen: Ab Juni 2019 beginnen die Dreharbeiten für eine neue Staffel. Allerdings nicht mehr in Gelsenkirchen, sondern in Bochum.
Hinweis: Dieser Beitrag befasst sich mit den ersten beiden Staffeln der Erfolgsserie Feuer & Flamme.
Anzeige
Staffel 2
Episodenkritik: Folge 9 (Staffel 2)
Wie lässt sich das Staffelfinale von “Feuer & Flamme” in fünf Worten zusammenfassen? Katzenrettung, böswillige Alarmierung, Großbrand Güterbahnhof. Oder: Fürsorge, Kameradschaft, Humor, Dramatik und Kompetenz.
Bei dem Feuer handelt es sich für viele Kollegen der BF Gelsenkirchen um den größten Brand, den sie jemals in ihrer Feuerwehr-Karriere gesehen haben. Hinzu kommen Faktoren, die die Brandbekämpfung nicht gerade erleichtern: Schließlich brennt es auf einem Industriegelände ohne Wasserversorgung. Die Hydrantensuche dauert.
Außerdem weist ein Augenzeuge die Einsatzkräfte auf 2.000 Liter Gas in der Lagerhalle hin. Am Ende geht alles gut. Ein würdiges Ende eines grandiosen zweiten Staffel. Nächsten Montag wird mir definitiv etwas fehlen.
Episodenkritik: Folge 8 (Staffel 2)
Folge 8 geht ganz untypisch los: ohne Blick auf die Feuerwache Gelsenkirchen. Denn das verständigte Einsatzfahrzeug befand sich zum Zeitpunkt der Alarmierung eigentlich auf dem Weg zurück zur Wache. Neues Einsatzstichwort: Umgekippter Lkw. Ein krasses Bild. Gott sei Dank ist der Lkw-Fahrer nicht ernsthaft verletzt. Dafür müssen die Kollegen eine Laterne abflexen, wobei ein Funke das Schüttgut des Lkw entzündet.
Für ausreichend Verpflegung ist bei diesem langwierigen Einsatz zumindest gesorgt:
Als nächstes folgen eine Tierrettung (der arme Kater Anton musste leider eingeschläfert werden), die Realbrandausbildung im Container und ein Verkehrsunfall (VU). Bei dem VU kam ein Spineboard zwecks schonender Rettung zum Einsatz.
Ein Highlight der Folge: Thomas ist zum zweiten Mal Vater geworden. “Wir freuen uns ja immer mit unseren Kollegen, wenn neue, kleine Feuerwehrmänner geboren werden”, gibt ihm ein Kollege mit auf den Weg. Kleine Ergänzung: oder Feuerwehrfrauen! Die kommen in “Feuer & Flamme” nämlich gar nicht vor… Eines der wenigen Mankos dieser Feuerwehr Doku.
Nächste Szene: Schnellangriff auf dem Friedhof. Vermutlich hat eine Grabkerze das Buschwerk in Brand gesetzt. Hier versuchen die Einsatzkräfte natürlich möglichst wenig “kaputt” zu machen.
Danach alarmiert die Leitstelle den Rettungsdienst. Eine Frau habe Luftnot. Jede Sekunde zählt. Doch dann kommen da die Poller – einbetoniert. So etwas kostet wertvolle Zeit und frustriert schon beim bloßen Hinsehen:
Das Zitat der Folge stammt von Mathes – nach einem nochmal glimpflich ausgegangenen Einsatz (angebrannter Plastikdeckel): “Ich fahr lieber zehnmal umsonst raus als wie einmal zu spät.”
Episodenkritik: Folge 7 (Staffel 2)
Nachdem wir letzte Woche schmerzlich auf “Feuer & Flamme” verzichten mussten – der Norddeutsche Rundfunk hätte unsere Lieblings-Feuerwehr-Doku bestimmt nicht wegen Karneval pausieren lassen – ging es diese Woche (11. März 2019) wieder heiß her – vor allem für den Rettungsdienst: drei Einsätze für den RTW und eine Höhenretter-Übung mit Rettungsdienst-Beteiligung. Zum Glück mussten die Kollegen in Rot-Gelb nicht auch noch bei der “schwerstverletzten” Ente ausrücken. Spaß beiseite: Tom, Hacki und Danny haben in dieser Folge wieder gezeigt, wie wichtig Empathie im Umgang mit den Patientinnen und Patienten ist.
Spoiler Alert: Nach insgesamt 16 Folgen “Feuer und Flamme” erfahren wir in dieser Episode übrigens ganz beiläufig, wie Hacki richtig. Auf Englisch teilt er einem jungen Patienten auf einem Autobahn-Parkplatz mit, dass sein Name Michelle ist.
Ansonsten ist Folge 7 etwas weniger dramatisch als die vorherige Episode, aber nicht weniger gut. Die gewohnte Portion Ruhrpott-Schnauze (“Druck ist Takko”) lässt das Herz eines jeden “Feuer & Flamme”-Fans höher schlagen.
Die kollabierte alte Dame im Friseur-Salon möchte man am liebsten ganz doll in den Arm nehmen. Es ist umso tragischer und trauriger, dass sie wenige Wochen nach dem Einsatz starb.
Und was passiert eigentlich, wenn bei Fahrzeugbränden das Wasser ausgeht:
In der Mitte der Folgen werden einiger unserer “Feuer & Flamme”-Stars befördert. Diese Szene dient auch dazu, den feuerwehrfremden Zuschauerinnen und Zuschauern zu erklären, welche Dienstgrade es in der Berufsfeuerwehr gibt.
Episodenkritik: Folge 6 (Staffel 2)
Die sechste Folge “Feuer & Flamme” (25. Februar 2019) hat es in sich. Es geht los mit einem Zimmerbrand (kein Kellerbrand!) auf Schalke – und das auch noch in einem Heim für betreutes Wohnen. Dichter Rauch dringt aus einem Fenster, als die Feuerwehrleute den Einsatzort erreichen. Gut, dass es Wärmebildkameras gibt. Noch bevor der Angriffstrupp reingeht, erfahren die Kräfte, dass Betreuer die Anwohner der Wohnanlage bereits evakuiert haben. Gut, dass es noch Menschen gibt, die mitdenken.
Als nächstes folgen eine Übung der Feuerwehrtaucher, die das erste Mal in dieser Staffel “auftauchen” sowie ein Verkehrsunfall auf der Autobahn 42. Der RTW kommt aufgrund fehlender Rettungsgasse nur mühsam zur Einsatzstelle. Die Szene spiegelt den frustrierenden Teil des Arbeitsalltags der Einsatzkräfte wider. Es bleibt zu hoffen, dass zumindest ein paar Rettungsgassen-Blockierer diese Episode sehen und anfangen, (um)zudenken!
Im Anschluss dürfen wir uns wieder entspannen und schmunzeln, denn für die Kollegen aus Gelsenkirchen steht der alljährliche Fleischwurt-Contest an.
Nach einem Gasleck-Einsatz geht es heiter weiter. Einsatzstichwort: “Karnickel möchte ins Tierheim.”
Doch so viele humorvolle Momente Folge 6 auch bereit hält, am Ende wird es sehr bewegend. Einsatz für den Rettungsdienst. Eine ältere Dame weist Symptome eines Schlaganfalls auf. Philip begegnet der Patientin Christa und ihrem aufgelösten Sohn mit viel Mitgefühl und den richtigen Worten. Er und sein Kollege übernehmen die Erstversorgung. Die Patientin wird in ein Krankenhaus mit Schlaganfall-Station transportiert. Leider erfahren wir am Ende der Folge, dass Christa wenige Wochen danach starb.
Episodenkritik: Folge 5 (Staffel 2)
Gestern (18. Februar 2019) lief bereits die fünfte Folge unserer Lieblings-Feuerwehr-Doku. Vier weitere Episoden gibt es noch in dieser Staffel. Langsam wird es Zeit, dass der WDR eine dritte Staffel ankündigt. Denn seien wir doch ehrlich: “Feuer & Flamme” verleiht dem ungeliebten Montag endlich einen Sinn!
Heute fange ich meine Episodenkritik nicht chronologisch an, sondern beginne direkt mit den Highlights dieser Folge. Das “Schtripper”-Zitat haben aufmerksame Zuschauer bereits letzte Woche in der Vorschau auf diese Folge aufgeschnappt. Für alle diejenigen, die diesen wundervollen Ruhrpott-Humor verpasst haben, hier könnt ihr den Ausschnitt nachsehen:
Ein weiterer Höhepunkt der Folge: Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr besucht die Wache und unser “Feuer & Flamme”-Liebling Philip führt die Jugendlichen herum und erklärt ihnen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen BF und FF. Die BFler waren für ihn immer schon mehr Cowboys, da sie im Gegensatz zu den FFlern nicht alles nach Norm machen müssen. “Das ist cool.”
Philip erzählt, dass er seine Feuerwehr-Karriere selbst bei der Jugendfeuerwehr begonnen hat. “Ich glaube einige wissen gar nicht, dass es so etwas gibt”, sagt der 29-Jährige im Interview.
Auf die Kameradinnen und Kameraden der freiwilligen Feuerwehren lässt Philip nichts kommen: “Für mich persönlich ist die Freiwillige Feuerwehr unser Rückgrat.” Und: “Wenn der Bau mal richtig brennt, wären wir aufgeschmissen ohne die Jungs und Mädels der Freiwilligen Feuerwehr.”
Bei einem Kellerbrand auf Schalke (gefühlt brennt jeden Tag ein Keller in Gelsenkirchen) bekommt der sympathische Thorsten wieder mehr Sendezeit – eine echt coole Socke, ohne den “Feuer & Flamme” nicht das wäre, was es ist!
Für die Nicht-Feuerwehrleute war es auch gut, dass die Folge zeigt, wie die Kollegen auf die Strecke gehen.
Episodenkritik: Folge 4 (Staffel 2)
Wie kann der Tag des europäischen Notrufs (11.02.2019) besser enden als mit einer neuen Folge “Feuer & Flamme”? Nachdem 41 Berufsfeuerwehren tagsüber ein TwitterGewitter veranstaltet haben, sorgte am Abend die vierte Episode der Feuerwehr Doku für Spannung und Gänsehaut-Momente.
Los geht es mit einer Pizzeria, die in Gelsenkirchen-Buer in Flammen steht – und das im Erdgeschoss.
Die Leitstelle ist aufgrund der ersten Notrufmeldung zunächst von einem brennenden Unterstand ausgegangen, weshalb der Disponent eingangs einen Löschzug der Wache 2 und ein RTW alarmierte. Als Passanten weitere Notrufe absetzen und melden, dass die Gebäudefassade in Brand stehe, wird die Alarmstufe noch auf der Fahrt zur Einsatzstelle erhöht. Die Disponent alarmiert einen weiteren Löschzug. Die Zuschauer merken, dass auch die Spannung unter den Feuerwehrleuten steigt, als ihnen auf der Anfahrt der Feuerschein entgegenschlägt. “Schnell aufbauen! Dann könnt ihr vielleicht noch löschen.” Parallel zu den Löscharbeiten evakuieren die Kollegen die Wohnungen über der Gastronomie. Die Bilanz am Ende lautet: Keine Verletzten, aber erheblicher Sachschaden. ‘Feuer hat grundsätzlich für den ausgebildeten Feuerwehrmann immer eine Faszination”, sagt Hardy im Interview.
Der nächste Einsatz: Rettungsdienst mit Notarzt. Tobi und Julian (Notarzt) fahren mit dem Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) zur Einsatzstelle und versorgen eine Patientin, die am ganzen Körper zittert.
Toll, wie mitfühlend die Rettungskräfte auch in dieser Folge den Angehörigen und Patienten begegnen.
Und es geht weiter mit einem ABC-Einsatz: Explosionsgefahr bei Tank-Lkw. Erst relativ spät stellt sich bei diesem Szenario heraus, dass es sich um eine Übung handelt – ein Mann steht unweit hinter seinem vermeintlich kollabierten Kollegen und einer Gaswolke.
Plötzlich läuft in einer Szene der Soundtrack von “Breaking Bad” im Hintergrund. Ein großes Kompliment an die Redaktion für die Musikauswahl. Im Laufe dieser Episode wird deutlich, was “Feuer & Flamme” so auszeichnet: Die Menschlichkeit, die Authentizität, die Traurigkeit (fehlgeschlagene Reanimation am Ende der Folge) und natürlich der Witz:
Episodenkritik: Folge 3 (Staffel 2)
Spoiler: In dieser Folge muss keine Axt ihr Leben lassen. Dafür werden gezeigt: ein Verkehrsunfall nach einer Verfolgungsjagd, zwei Rettungsdienst-Einsätze, ein Kellerbrand auf Schalke sowie ein Großalarm in einer Papierfabrik.
Bei dem Verkehrsunfall bekommen die Zuschauer zu sehen, wie Feuerwehrleute ihre Kollegen, die sich noch in der Ausbildung befinden, während eines Realeinsatzes anleiten. “Ich nehme die Auszubildenden gerne an die Hand, weil das bei mir genauso gemacht wurde”, erläutert der 28-jährige Danny. Dass der Verunfallte ein Krimineller ist, spielt für die Einsatzkräfte nur insofern eine Rolle, dass “man hinterher schon ein bisschen sauer wird”, weil der Mann mit seinem Handeln bewusst andere Menschen in Gefahr gebracht hat. Am Ende erleichtert ein wenig Spaß mit den Kollegen die Verarbeitung solcher Einsätze. “Ohne Teamarbeit geht bei uns gar nichts.”
Als nächstes rücken Philip und sein Kollege mit dem RTW aus: “Gegenstand in Kindernase.” Auch bei diesem Rettungsdienst-Einsatz zeigt sich: Einfühlungsvermögen ist alles. Kind und Vater sprechen nur Englisch und Philip gibt mit seinem “Realschul-Englisch” alles, um Vertrauen zum Patienten und Angehörigen zu schaffen. Im Krankenhaus dauert es wenige Minuten, bis die Ärztin eine Perle aus der Nase des Jungen entfernt hat. Alles richtig gemacht.
Der dritte Einsatz in dieser Folge: ein Kellerbrand, ausgelöst durch einen in Brand geratenen Wäschetrockner. Auch bei den erfahrenen Kräften steigt der Adrenalinspiegel auf der Fahrt zum Einsatzort. Sie retten einen Mann über die Drehleiter, der unverletzt, jedoch äußerst ängstlich ist:
Als die Feuerwehrleute die Lage unter Kontrolle gebracht haben, ist sogar Zeit für ein bisschen Spaß untereinander. “Jeder kriegt mal sein Fett weg.” Es sind solche Szenen, die “Feuer & Flamme” so authentisch machen.
Ein großes Lob geht an das Produktionsteam für die hervorragende Musikauswahl in dieser Folge.
Episodenkritik: Folge 2 (Staffel 2)
Die zweite Folge der zweiten Staffel startet mit einer ungewöhnlichen Tierrettung. “Pferd in Jauchegrube gefallen.” So ein Szenario ist Gruppenführer Roland in 31 Jahren auch noch nicht untergekommen. Am Einsatzort befindet sich das Pferd kurz vor dem Ertrinken und die Besitzer schreien panisch umher. Die Zeit drängt. Doch gerade jetzt müssen die Einsatzkräfte einen kühlen Kopf bewahren. “Crash-Rettung ist nicht immer gut.”
Als die Einsatzkräfte das Pferd per Teleskopmast und Schläuchen erfolgreich aus der Jauch heben ertönt im Hintergrund “Mount Legend” von Oswin Macintosh – ein heroischer Soundtrack für unsere Alltagshelden aus Gelsenkirchen.
Der nächste Einsatz ist für den Rettungsdienst: Eine Frau hat einen Notruf abgesetzt, weil sie vermutet, dass ihre Nachbarin ihren vierten Schlaganfall erlitten habe. Die Patientin ist eine ältere Dame mit Sprachstörungen. Hacki, den wir aus Staffel 1 bereits kennen, und Tom übernehmen die Erstversorgung und bringen die Dame ins Krankenhaus. Je aufgeregter die Patienten, desto gelassener die Einsatzkräfte.
Brandmeister-Anwärter Martin schmeißt nach seinem ersten realen Pkw-Vollbrand eine Runde Kuchen für die Kollegen. “Im Team sind wir unschlagbar” bringt Mathes zahlreichen Kindergartenkindern während einer Führung durch die Wache bei. Gute PR-Arbeit beginnt schon bei den Kleinsten.
Episodenkritik: Folge 1 (Staffel 2)
Eineinhalb Jahre nach der letzten Folge “Feuer & Flamme” geht es endlich wieder los (21.01.2019). “Ein Dachstuhlbrand. Feuer mit Menschenleben in Gefahr!” ertönt es zu Beginn der Auftaktfolge in den Wachen 2 (Buer) und 3 (Heßler) der BF Gelsenkirchen. Am Einsatzort müssen die Feuerwehrleute das Dach öffnen. Über eine Drehleiter erfolgt der Löschangriff.
Während ein Trupp die Bewohner evakuiert, zeigt sich, wie widerspenstig manche Menschen trotz so einer offensichtlich brenzlichen Situation sind. “Man, was macht ihr denn für ein Scheiß hier”, müssen sich die Kollegen von einem Anwohner anhören. Auch das ist Alltag für die Feuerwehr. Szenenwechsel: “Die 90-jährige Frau ist draußen und Sie trinken hier noch Cola?!”. “Ja, und?!”, lautet die dreiste Antwort eines anderen Mannes, der sich als letzter Bewohner noch im Haus aufhält. Wie Einsatzkräfte auf solche unverschämten Aussagen und Verzögerungen des Einsatzes am besten reagieren, erklärt Sven, Wachabteilungsführer und neuer Protagonist der zweiten Staffel, im Einzelinterview. “Feuer & Flamme” ist aufgrund solcher Szenen gerade für Laien und Otto-Normal-Bürger, die nichts mit Feuerwehr und Rettungsdienst am Hut haben, so wichtig. Vielleicht bleibt bei ihnen etwas hängen.
In dieser Folge gibt es auch ein Wiedersehen mit Thorsten, Gruppenführer, Rettungsassistent und Lehrrettungstaucher, Realbrandausbilder. Er übernimmt die Erstversorgung eines Jungen, der mit dem Kopf gegen eine Waschmaschine gefallen ist. Behutsam schafft er durch eine Portion Humor Vertrauen zu dem siebenjährigen Patienten. “Wenn das weh tut, kannst du mir eine Backpfeife geben.”
Zurück auf der Wache gratuliert die Mannschaft Hacki zu seinem Geburtstag. Eine schönes Beispiel für die Kameradschaft der Feuerwehrleute.
Der letzte Einsatz der Folge ist eine Technische Hilfeleistung. Die Unfallstelle befindet sich in einem Baustellenbereich und die anderen Verkehrsteilnehmer bilden keine Rettungsgasse. Minutenlang herrscht Stillstand und die Einsatzkräfte verlieren wertvolle Zeit. Leider wiederum ein Alltagsproblem für Berufs- und freiwillige Feuerwehren, das jedoch nicht oft genug thematisiert werden kann.
Alles zur 2. Staffel
Auch in der zweiten Staffel “Feuer & Flamme” setzt das Produktionsteam auf den Einsatz von Bodycams. Diese Körperkameras sorgen für eine realistische Darstellung des Einsatzgeschehens. Laut WDR liefen bei den Einsätzen der BF Gelsenkirchen bis zu 57 Kameras gleichzeitig – mehr als doppelt so viele wie in der ersten Staffel. Zudem bleibt sich das Format treu: Es gibt in der zweiten Staffel weiterhin keinen Off-Kommentar. Zu Wort kommen lediglich die Feuerwehrmänner selbst und das während und nach ihren Einsätzen. Bekannte Gesichter aus Staffel 1, wie Hacki und Thorsten, aber auch neue Gesichter sind in dieser Staffel dabei.
Wie kam es zur Produktion der 2. Staffel Feuer & Flamme?
“Wir sind überwältigt vom Zuspruch der vor allem jüngeren Zuschauer. ‘Feuer & Flamme’ ist das erfolgreichste Angebot des WDR im hauseigenen YouTube-Kanal, war mehrfach Trending Topic bei Twitter und sorgte auf Facebook für viel Lob”, bilanziert WDR-Programmentwickler Philipp Bitterling zum Finale der ersten Staffel. Der Riesenerfolg führte zu der Entscheidung, eine zweite Staffel zu produzieren.
Auch die Feuerwehr musste nicht lange überlegen, in eine Fortsetzung einzuwilligen. “Die meisten sehen die Sendung sehr positiv, ich bin überwältigt”, freut sich Gelsenkirchens Feuerwehrchef Michael Aixinger.
Wer sind die Protagonisten der ersten zwei Staffeln Feuer & Flamme?
Thorsten, Gruppenführer, Rettungsassistent und Lehrrettungstaucher, Realbrandausbilder
Tobi, Gruppenführer, Notfallsanitäter und Rettungstaucher, Ausbilder an der Feuerwehr- und Rettungsschule
Tom
Tommy
Staffel 1
Der WDR strahlte die erste Staffel von “Feuer & Flamme – Mit Feuerwehrmännern im Einsatz” ab dem 15. Mai 2017 immer montags um 20.15 Uhr aus. In unseren Episodenkritiken erfahrt Ihr, was in den ersten neun Folgen passiert ist.
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 1
Die Auftaktepisode (15.05.2017) hält, was die Verantwortlichen versprochen haben: Echte Einsätze mit echten Feuerwehrleuten. Zwei Brandeinsätze, zwei Rettungsdienst-Einsätze und eine Tauchübung der Tauchergruppe im Seelöwenbecken – “Feuer & Flamme” zeigt, wie vielfältig der Alltag einer Berufsfeuerwehr ist. Es gibt es keine Erzählstimme aus dem Off, die das Geschehen kommentiert. Einen Erzähler braucht es aber auch nicht, denn die Kameraden kommen direkt zu Wort. Glaubhaft und offen sprechen sie über ihren Arbeitsalltag. Auch fachfremde Zuschauer werden dadurch abgeholt: Die sympathischen Feuerwehrleute transportieren auf emotionale Weise, warum die Arbeit der Feuerwehrleute so wichtig ist. Der hohe technische Aufwand und die lange Produktionszeit haben sich auf jeden Fall ausgezahlt.
Unsere freie Autorin Ann-Christin Westphal ist begeistert von der Feuerwehr Doku: “Der WDR hat mit ‘Feuer & Flamme’ eine Serie produziert, die den Alltag der Berufsfeuerwehr für ein breites Publikum authentisch und emotional abbildet. Emotionalität wird nicht nur über die speziellen Körperkameras hergestellt, die uns hautnahe Bilder liefern. Was mir besonders gefällt, sind die Interviews mit den Protagonisten und deren Hingabe für ihren Beruf als Feuerwehrmann.”
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 2
Die zweite Episode (22.05.2017) steigt wie die Auftaktfolge mit der Feuer- und Rettungswache Gelsenkirchen aus einer Vogelperspektive ein. Aus dem Off hört man die Stimme eines Leitstellendisponenten, der gerade einen Notruf entgegennimmt. Die Kollegen der Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen rücken zunächst zu einem Brandeinsatz aus – “Essen auf Herd”, wie sich später herausstellt. Nebenher erfahren fachfremde Zuschauer einsatztaktische Details, zum Beispiel wie, wann und warum eine Drehleiter eingesetzt wird. Die Feuerwehrleute verraten in Kurzinterviews, was in ihnen vorgeht, wenn die Leitstelle die Alarmstufe erhöht. Zusatzinfos – zum Beispiel über den Ausgang eines Einsatzes – werden über Schrifteinblendungen, die akustisch wie ein digitales Logbuch wirken, gegeben. Zwischen den Einsätzen werden Feuerwehrleute bei ganz alltäglichen Tätigkeiten auf der Wache gezeigt: Kaffee kochen, Wäsche waschen, etc. Als nächstes rücken die Feuerwehrleute aus, weil der Rettungsdienst eine Tragehilfe angefordert hat. Statistisch gesehen werden die Deutschen immer dicker. Damit nimmt auch die Zahl der überwichtigen Menschen zu, die im Notfall transportiert werden müssen. „Sind sie alles Ärzte?“, fragt die Patientin die Einsatzkräfte. „Nein, Feuerwehrmänner“, lautet die Antwort der Feuerwehrleute. Die Frau hatte ihre Wohnung 3,5 Jahre nicht mehr verlassen. Vier weitere Einsätze (Fahrzeugbrand, Gefahrgut-Einsatz sowie zwei Rettungsdienst-Einsätze) und eine Übung der Höhenretter werden in Folge 2 gezeigt. Die Folge war wieder sehr kurzweilig und macht Lust auf mehr.
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 3
Drängler auf dem Weg zum Einsatz, unwegsame Einsatzorte und komplizierte Patiententransporte: In der dritten Folge “Feuer & Flamme” (29.05.2017) wird deutlich, welche Schwierigkeiten Feuerwehrleute tagtäglich bewältigen müssen.
“Wir müssen uns gegenseitig aufeinander verlassen können”, sagt ein Mitglied der Tauchergruppe nach einem Einsatz im Rhein-Herne-Kanal. Dieser Satz gilt allgemein für die Arbeit der Feuerwehr.
Eine gute Feuerwehr Doku sollte authentisch sein!
Die zweite Folge von “Feuer & Flamme” hat in der letzten Woche aufgrund fachlicher Unsauberkeiten beziehungsweise nonkonformer Vorgehensweisen für viel Zündstoff in der Feuerwehr-Magazin-Facebook-Community gesorgt. Einigen fachkundigen Zuschauern ist es zum Beispiel unangenehm aufgestoßen, dass das erste C-Rohr in einer Szene mittig und nicht links angeschlossen wurde. Keine Frage: ein klarer Patzer. Dennoch zeigt dieses Beispiel: Auch die Kollegen der Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen sind nicht frei von Fehlern. Aber wer ist das schon? Zumal die Doku-Reihe den Anspruch hat, möglichst authentisch und nicht perfekt zu sein. “Feuer & Flamme” ist kein Lehrfilm. Wir als Fachmedium freuen uns darüber, dass das Thema Feuerwehr über das Doku-Format so viel Aufmerksamkeit erhält. So bekommen vor allem Nicht-Feuerwehrleute die Möglichkeit, den (Berufs)-Alltag der Feuerwehr kennenzulernen – angesichts zunehmender Nachwuchsprobleme eine gute Sache!
Ein besonders Lob gibt es für die Musikauswahl: “Feuer & Flamme” verzichtet auf den Einsatz dramatischer Musik – stattdessen werden ruhigere Stücke wie “Wait” von M83 eingesetzt, um die Atmosphäre zu untermalen.
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 4
Endlich wieder “Feuer & Flamme”: Über Pfingsten mussten Fans der Feuerwehr Doku stark sein, denn der WDR verzichtete auf die Ausstrahlung einer neuen Folge seiner Doku-Reihe. Die Freude auf die vierte Episode von “Feuer & Flamme” am Montag (12.06.2017) und war deshalb umso größer. Gleich zu Beginn der Folge bekommen die Zuschauer zu sehen, was es für Einsatzkräfte bedeutet, durch Gaffer behindert zu werden.
Auch diese Folge “Feuer & Flamme” überzeugt. Denn die Feuerwehr Doku vermag es, sowohl alltägliche als auch nicht alltägliche Einsätze schnörkellos zu zeigen. So leistet die Tauchergruppe der BF Gelsenkirchen in dieser Folge Amtshilfe für die Kriminalpolizei Bochum. Dabei unterstützen die Kollegen der Feuerwehr die Polizeibeamten dabei, ein Gewässer nach Beweisen für einen Doppelmord abzusuchen. Für den Protagonisten Thorsten ist selbstverständlich: “Wir sind alle eine große Familie. Haben andere Uniformen an, aber im Endeffekt wollen wir alle das gleiche”, sagt er.
Ein Einsatz in Folge 4 sorgte in der Fan-Community für etwas Verwirrung: Die User wunderten sich darüber, dass sich die Feuerwehr nach der Auslösung einer Brandmeldeanlage (BMA) nicht über das Feuerwehrschlüsseldepot Zugang zum Gebäude verschafft hat. Diese Frage wurde von der Feuerwehr umgehend auf Twitter beantwortet:
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 5
Folge 5 von “Feuer & Flamme” (19.06.2017) bietet viele Gänsehautmomente. Die Episode beginnt mit einem realen Brandeinsatz in einem Seniorenheim. Größer als der Brand selbst ist die Rauchentwicklung im Heim. Doch das Pflegepersonal hat auch nach Eintreffen der Feuerwehr noch nicht mit dem evakuieren begonnen – eine erschreckende Erkenntnis für Feuerwehrleute und Zuschauer. An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig Einsatzübungen in Alten- und Pflegeheimen sind – vor allem für das Heimpersonal.
Ein weiterer Aspekt wird in Folge 5 deutlich: Rettungsdienst-Einsätze gehören zum festen Alltag der Berufsfeuerwehr. “Rettungsdienst ist eben kein lästiges Beiwerk, sondern es ist eine der großen Hauptaufgaben der Feuerwehren”, sagt Tobi.
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 6
“Da ist man dann vielleicht auch so ein bisschen Seelentröster und Händchenhalter – weit über die eigentliche Notfallsituation hinaus”, sagt Tobi in der sechsten Folge “Feuer & Flamme” (26.06.2017). Gerade wenn ältere Menschen gerettet beziehungsweise erstversorgt werden ist dies der Fall. Feuerwehrleuten und Rettungsdienst-Mitarbeitern obliegt eine hohe Verantwortung. Einfühlungsvermögen gehört für die Einsatzkräfte zur Berufsvoraussetzung.
In Episode 6 wird deutlich, dass insbesondere die Tauchergruppe bei Einsätzen regelmäßig mit dem Tod konfrontiert wird. Die Überlebenschancen im Wasser sind sehr gering. Für die Feuerwehrleute ist es wichtig, dass über solche tiefgreifende Einsätze sprechen können – untereinander oder unter Zuhilfenahme professioneller Notfallseelsorger.
Die sechste Folge endet mit dem Wassereinbruch in einer Wohnung. Die Bewohnerin saß auf der der Toilette, als Wasser aus der oberen Wohnung aus sie herunterkam. Auch das ist Gelsenkirchen.
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 7
Folge 7 der Feuerwehr Doku “Feuer & Flamme” (03.07.2017) steigt hochspannend und emotional ein: Die Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen wird in der Nacht zu einem Verkehrsunfall alarmiert. Der Pkw ist von der Straße abgekommen und gegen einen Baum gefahren, eine Frau ist im Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Die Befreiung gestaltet sich sehr schwierig. Unter Hochdruck müssen die Feuerwehrleute, die Rettungskräfte und der Notarzt echte Präzisionsarbeit leisten, um die Frau aus dem Wrack zu befreien. Auch die Zuschauer hören die Schreie der Patientin. Die Szene wurde mit einer dezenten Hintergrundmusik unterlegt.
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 8
Die vorletzte Folge der ersten Staffel “Feuer & Flamme” (10.07.2017) beginnt mit einem Großeinsatz. In einem Wohnhaus steht eine Küche in Vollbrand. Es befinden sich noch Mieter im Gebäude. Der Angriffstrupp beginnt mit dem Innenangriff. Flammen schlagen den Einsatzkräften entgegen. Teile der Deckenverkleidung stürzen ein. Schnell heißt es: “Wir brauchen einen zweiten Trupp.” Die Szene ist mit einer leicht dramatischen Musik unterlegt – eigentlich völlig unnötig. Denn der Zuschauer begreift schnell, dass dieser Einsatz den Feuerwehrleuten einiges abverlangt. Die Atemschutzgeräteträger müssen sich komplett auf ihren Tastsinn verlassen, da im Gebäude Nullsicht herrscht. Laien wird schnell klar, warum Feuerwehrleute im Trupp und nicht alleine arbeiten. Währenddessen retten die Kollegen ein Ehepaar und später eine Frau über die Drehleiter vom Balkon.
Personensuche im verrauchten Gebäude. “Wir arbeiten gegen die Zeit, das ist der größter Feind in dem Moment“, bringt es Thomas auf den Punkt. Auch der Rest der Folge bleibt spannend. Am Ende geht es im wahrsten Sinne um die Wurst.
Episodenkritik: Feuer & Flamme, Folge 9
Die neunte Folge “Feuer & Flamme” (17.07.2017) ist leider schon das Finale von Staffel 1 der Feuerwehr Doku. Zum Glück hat der WDR bekannt gegeben, dass es eine zweite Staffel geben wird. Los geht das Finale mit einer Tierrettung: Ein Fuchs hat sich als Winterquartier ausgerechnet einen Balkon einer Privatwohnung ausgesucht. Der konnte von den Einsatzkräften zum Glück eingefangen und zurück in die Wildnis gelassen werden. Im Hintergrund ertönt die Zeile “Oh baby baby it’s a wild world” von Cat Stevens. Die Redaktion hat wie immer eine hervorragende Musikauswahl getroffen. Eine Frau, die sich in der 37. Schwangerschaftswoche befindet, wurde in einen Verkehrsunfall verwickelt. Hacki zeigt Fingerspitzengefühl im Umgang mit der unter Schock stehenden Patientin.
Die Kollegen feiern ihre Weihnachtsfeier zusammen mit ihrer Familie. Ein Feuerwehrmann, der Tagesbereitschaft hat, spielt den Nikolaus. Hacki weiß, wie wichtig die Familie als Rückhalt für den Beruf ist: “Wer keine starke Familie hat, der kann diesen Job nicht 100% erfüllen.”
Feuer & Flamme: Über die Feuerwehr Doku
Die zentrale Feuer- und Rettungswache 2 ist das Herzstück der Feuerwehr Gelsenkirchen. 5 Monate lang begleitete das Produktionsteam die Kollegen im Einsatz für die erste Staffel. Die Feuerwehrleute waren mit am Körper befestigten Aufnahmegeräten (sogenannte Bodycams) ausgestattet, die es dem Zuschauer ermöglichen, die Arbeit der Einsatzkräfte aus deren Perspektive zu verfolgen. Die speziellen Körperkameras wurden eingesetzt, um qualitativ hochwertiges TV-Material zu liefern, gleichzeitig aber handlich und hitzebeständig zu sein.
Die 45-minütigen TV-Episoden verzichten auf einen Kommentartext, um besonders authentisch zu wirken. Zu Wort kommen insgesamt zehn der rund 100 Feuerwehrleute der Wache 2 während und nach ihren Einsätzen. Bei der Doku-Reihe handelt es sich um die deutsche Adaption des Formats “Local Heroes”. “Feuer & Flamme” wurde von SEO Entertainment für den WDR produziert. Die Feuerwehr Doku war 2018 in der Kategorie Factual Entertainment für den Deutschen Fernsehpreis normiert – musste sich jedoch gegen die Kochsendung “Kitchen Impossible” geschlagen geben.