Wien/Berlin – Zwei ungewöhnliche “Notrufe” erreichten die Berufsfeuerwehren in Wien und Berlin. In der österreichischen Hauptstadt war einem kleinen Jungen der Verlobungsring seiner Mutter in einen Schacht gefallen. Und in Berlin war in einem Teich in einem Naturschutzgebiet der Wasserstand stark gesunken. Die Laichballen der stark geschützten Knoblauchkröte drohten auszutrocknen. In beiden Fällen halfen die Hauptstadtfeuerwehren, in dem sie Übungen ansetzten.
Zuerst nach Wien: Eine ganz besondere Bedeutung hat der Verlobungsring für eine junge Mutter aus der Ukraine. Ihr Verlobter durfte das Land nach dem Angriff der russischen Armee nicht verlassen. Er kämpft vor Ort gegen die Besatzer, während seine Verlobte mit dem Kind nach Österreich floh. Der Ring verbindet die beiden. Und ausgerechnet dieser Ring fiel ihrem Sohn in einen metertiefen Schacht. Die Höhenretter der Wiener Feuerwehr verlegte eine angesetzte Routineübung kurzerhand an einen anderen Ort, um helfen zu können.
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Übungsannahme: Ein Tier musste aus einem Schacht gerettet werden. Ein Höhenretter wurde mit der Akkuwinde in den Schacht abgelassen. Am Grund fand er bei der Suche nach dem Tier ganz zufällig den vermissten Ring. Wenige Minuten später konnte er das Fundstück an die überglückliche Besitzerin zurückgeben. “Die Höhenretter haben wieder einmal ein außergewöhnliches Übungsszenario absolviert mit dem Bonus, einer verzweifelten Frau in einer für sie schweren Zeit helfen zu können,” berichtete die Berufsfeuerwehr in einer Pressemitteilung.
Feuchtbiotop mit Wasser aufgefüllt
Dann nach Berlin: Amtshilfeersuchen des Bezirksamtes Lichtenberg. Die Wasserbiotope des Annenpfuhls und der Neuen Priesterkute führten nur noch wenig Wasser. Mit Tankwagen war ein Auffüllen nicht möglich. Und ein Wasseranschluss befand sich nicht in der Nähe. Es musste aber dringend Wasser zugeführt werden, damit der Laich der seltenen Kröte nicht vertrocknet.
Im Rahmen einer Übung für Auszubildende löste die Berliner Feuerwehr das Problem. 14 Feuerwehrleute mit drei Fahrzeugen rückten in den Ortsteil aus. Von einem Hydranten am Wartenberger Weg verlegten sie eine rund 500 Meter lange Schlauchleitung. Letztlich konnte der Wasserstand in den Teichen um fast 30 Zentimeter angehoben werden.