Stendal (ST) – Die Freiwilligen Feuerwehren im Sachsen-Anhaltischen Landkreis Stendal haben große Nachwuchssorgen. In den kommenden 10 Jahren werden knapp tausend der 3.600 Kräfte die Altersgrenze für den aktiven Dienst überschreiten. Mit einer großangelegten Nachwuchskampagne in jugendlich-knalligem Design will der Landkreis nun gegensteuern. Die ist aber nicht ganz billig.
Mit der Aktion sollen die Mitgliederzahlen der Kinder- und Jugendfeuerwehren innerhalb von 5 Jahren verdoppelt werden. Dafür nahm der Landkreis 30.000 Euro aus dem Budget des Brand-und Katastrophenschutzes in die Hand.
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Auf Grund der hohen Kosten unterstützt der Kreisfeuerwehrverband die Kampagne jährlich zusätzlich mit 3.000 Euro. Doch die scheinen auch nötig zu sein. Landrat Carsten Wulfänger: “Wenn wir zukünftig Krisen wie gehabt souverän meistern wollen, müssen wir genau jetzt handeln. Die Botschaft muss in die Köpfe gepflanzt werden: es ist keine Floskel sondern Bitterernst. Wir brauchen Einsatzwillige, um Leib und Leben der Menschen in unserer Heimat zu schützen.”
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Aufmerksamkeit durch Emoticons und beklebte Schulbusse
Für die Aufmerksamkeit sorgt die jugendliche Ansprache mit eingängigen Schlagwörtern (“TatütaTATENDRANG” und “FeuerYEAH”) auf Plakatwerbung, Großflächen-Bannern, Instagram, Facebook, einer Webseite und auf drei beklebten Schulbussen.
Auf den Motiven stehen eine Telefonnummer und eine Webseite. Die Kampagne hat das Ziel, dass Willige sich bei der eigens eingerichteten Hotline oder auf der Kampagnen-Website informieren und sich anmelden für das Kennenlernen. Um die Koordinierung kümmert sich ein Mitarbeiter. Die Personalstelle wurde extra im Amt für Brand-und Katastrophenschutz dafür eingerichtet.
Bis zum Jahresende werden insgesamt sieben Busse im “FeuerYEAH-Look” durch den Landkreis fahren. Für 2020 sind weitere Bus-Einsätze geplant, mit dem Ziel zehn bis fünfzehn Fahrzeuge für Werbezwecke zu nutzen.