Über 150 Einsatzkräfte vor Ort

Garagenbrand in Oderberg

Traunreut (BY) – Im Traunwalchner Ortsteil Oderberg (Kreis Traunstein) bemerken Anwohnen am Abend des 4. Januar 2025 einen Garagenbrand. Das Eigentümerehepaar ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Nachbarn setzen die Rettungskette in Gang und unternehmen eigene Löschversuche mit Feuerlöschern. Dabei atmet ein Mann Rauchgase ein und kommt vorsorglich ins Krankenhaus Trostberg.

Das Feuer in einer Doppelgarage weitet sich zu einem Großbrand aus. Zahlreiche Einsatzkräfte können ein Übergreifen auf das angrenzende Wohnhaus verhindern. Foto: 112News/P. Benje
Das Feuer in einer Doppelgarage weitet sich zu einem Großbrand aus. Zahlreiche Einsatzkräfte können ein Übergreifen auf das angrenzende Wohnhaus verhindern. Foto: 112News/P. Benje

Von der Integrierten Leitstelle (ILS) Traunstein werden die Feuerwehren Traunwalchen, Matzing und Traunreut mit dem Einsatzstichwort „B3 – Garagenbrand“ alarmiert. Bei Eintreffen der ersten Kräfte steht eine Doppelgarage bereits in Vollbrand. Die Flammen drohen auf die Fassade und den Dachstuhl des in Holzständerbauweise errichteten Wohnhauses überzugreifen.

Anzeige

Schnell wird klar, dass die alarmierten Kräfte nicht ausreichen. Die ILS erhöht die Alarmstufe auf „B4 – Großbrandalarm“ und alarmiert die Feuerwehren Stein, Pierling und Traunstein nach.

„Oberste Ziel war zunächst, die Brandausbreitung auf das Gebäude zu verhindern“, erklärt Einsatzleiter Manfred Heisler von der Feuerwehr Traunwalchen. Um dazu ausreichend Löschwasser zu bekommen, setzen die Kräfte Löschwassertanks der Feuerwehrfahrzeuge ein und nehmen vier Hydranten in Betrieb. Außerdem wird eine Drehleiter in Stellung gebracht, um die Löscharbeiten von oben zu unterstützen.

Feuerwehr-Magazin Miniabo

Lerne mit 3 Ausgaben das Feuerwehr-Magazin kennen und entscheide anschließend, ob du das Feuerwehr-Magazin als Print-Heft weiterlesen möchtest.

13,00 €
AGB

Wegen der starken Rauchentwicklung ist Atemschutz von etwa 20 Trupps (40 Einsatzkräften) zwingen erforderlich. Um die Kräfte zu koordinieren, wird an den Gerätewagen Atemschutz aus Traunstein und Traunreut eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet. Wegen des Flammenaufschlages an der Hauswand müssen Teile der hölzernen Verschalung des Wohngebäudes mit Brechwerkzeugen geöffnet werden. Auch bei dieser Tätigkeit kommen Atemschutzgeräteträger zum Einsatz. Sie stellen sicher, dass sich keine Glutnester in der Gebäudeisolierung bilden. „Ich bin sehr froh, dass wir die Flammen rechtzeitig stoppen konnten und lediglich die Fassade des Wohnhauses in Mitleidenschaft gezogen wurde“, sagt der Einsatzleiter.

Die Feuerwehren sind mit etwa 120 Einsatzkräften vor Ort, dazu das Bayerische Rote Kreuz mit Rettungs- und Krankentransportwagen, einem Notarzt, Einsatzleiter Rettungsdienst und Führungsassistenten sowie die Schnelleinsatzgruppe „Transport“. Insgesamt sind 13 Rot-Kreuz-Helfer im Einsatz. Auf Grund der aufwendigen und lange andauernden Löscharbeiten wird der Malteser Hilfsdienst aus Traunstein nachgefordert. 13 Helfer kümmern sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte.

Wegen der winterlichen Verhältnisse und da sich durch das Löschwasser schnell Eisschichten bilden, wird außerdem der Bauhof der Stadt Traunreut verständigt. Ein Mitarbeiter streut die Einsatzstelle ab. Der Energieversorgers schaltete das Gebäude stromlos.

Feuerwehr-Magazin 1/2025

Großbrand am Brocken +++ Wohnmobil in Elbe +++ TLF für den Tagebau +++ BF Kiel: Aufbruchstimmung +++ Feuerwehr-Gedenkstätten +++ Ladekrane richtig einsetzen

5,50 €
6,50 €
Lieferzeit: 3-5 Werktage
AGB

Die Garage wird durch das Feuer vollständig zerstört, ebenso zwei darin  abgestellte Motorräder und ein Auto. Ein weiteres vor dem Gebäude geparktes Fahrzeug wird ebenfalls schwer beschädigt. Größere Schäden am Wohngebäude können die Einsatzkräfte verhindern.  Dennoch dürfte die Schadenshöhe deutlich im sechsstelligen Bereich liegen.

Einsatzleiter Heisler lobt die Nachbarn: „Nicht nur, dass sie zu Beginn schnell und richtig reagiert haben, sondern auch, weil sie uns bei der Anfahrt perfekt eingewiesen und uns darüber hinaus während des Einsatzes mit warmen Getränken versorgt haben“.
(Nach Informationen von Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein.)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert