Wüstefeld (HE) – Gestern Morgen stand ein historisches Fachwerkhaus im Weiler Wüstefeld, der zu Rotenburg an der Fulda gehört, in Vollbrand. Das leerstehende Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder und muss abgerissen werden. Die anderen Bewohner der kleine Ortschaft sind begeistert. Das Objekt gehört bis heute Armin Meiwes. Der 61-Jährige war 2002 verhaftet und 2006 wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Weil der Täter ein Opfer damals teilweise verspeist hatte, bekam er den Namen der “Kannibale von Rotenburg”.
Fast täglich lockte das leerstehende Gebäude, das Wohnhaus eines ehemaligen Guts, Grusel-Touristen und Fans von “Lost Places” nach Wüstefeld. “Unser schöner kleiner Ort wird nur mit diesem einen Verbrechen in Verbindung gebracht – das muss aufhören”, klagte die Ortsvorsteherin Sylvia Schellhase schon vor Jahren. Die Nachbarn nagelten die Türen mit Brettern zu. Doch es hielt nie lange. Jetzt allerdings ist Schluss mit diesen unerwünschten Besuchen.
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Am Montag um 3.21 Uhr ging bei der Feuerwehr die Meldung ein: Gebäudebrand in Rotenburg Wüstefeld. Als die ersten der rund 80 Feuerwehrleute in dem Weiler eintrafen, stand das leerstehende, historische Fachwerkhaus bereits in Vollbrand. Alle Löschversuche, unter anderem auch über eine Drehleiter, scheiterten.
Während des Einsatzes stürzte eine Seite komplett ein. Letztlich blieb im Prinzip nur das Erdgeschoß übrig. Aus Sicherheitsgründen soll die Brandruine nun komplett abgerissen werden.
Wie es zu dem Brand kommen konnte, steht noch nicht fest. Brandstiftung erscheint aber als die wahrscheinlichste Ursache. Aus Kostengründen war der Strom schon lange abgeschaltet.