Selsingen (NI) – Im Ortsteil Granstedt (Kreis Rotenburg/Wümme) bemerken Anwohner der Dorfstraße kurz vor Mitternacht, dass der Dachstuhl eines mehr als 500 Quadratmeter großen Bauernhauses brennt.
Als sie die Feuerwehr alarmieren, schlagen die Flammen bereits aus dem Dach sowie weiteren Gebäudeteilen. Die zuerst eintreffenden Kräfte der Ortsfeuerwehren aus der Samtgemeinde Selsingen bestätigen die Situation, weshalb das Einsatzstichwort schnell auf „Feuer 4“ erhöht wird. Zahlreiche weitere Wehren der Umgebung werden nach Granstedt alarmiert.
Anzeige
Dem großen Bedarf an Löschwasser hält das Hydrantennetz nicht stand. Deshalb wird Wasser aus umliegenden Zisternen und Teichen entnommen. Doch auch diese Quellen sind schnell erschöpft. In der Folge wird der Wassertransportzug nach Granstedt alarmiert. Die Einsatzkräfte richten mit zahlreichen Tanklöschfahrzeugen einen Pendelverkehr ein, um ausreichend Wasser, vor allem für die Drehleitern, zu beschaffen. Im Einsatz sind die Drehleitern aus Bremervörde und Zeven. Auf ihnen rücken die Feuerwehrleute mit Wenderohren den Flammen von oben zu Leibe.
Mehr als 120 Einsatzkräfte von 19 Feuerwehren sind bis in die frühen Morgenstunden mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Im Verlauf der Löscharbeiten stürzt das Dach ein. Ein Bagger reißt weite Teile des Gebäudes nieder, damit die Feuerwehrleute an die zahlreichen Glutnester herankommen und diese löschen können.
Das Bauernhaus fällt den Flammen vollständig zum Opfer. Die Feuerwehrleute können jedoch ein Übergreifen der Flammen auf nahegelegene Gebäude, in denen auch Tiere untergebracht sind, verhindern.
Menschen halten sich laut Feuerwehr zum Zeitpunkt des Brandes nicht im Gebäude auf. Brandursache und Schadenshöhe sind derzeit noch unklar. Die Polizei ermittelt.