Bremerhaven (HB) – Das fast 400 Meter lange Frachtschiff „MSC Zoe“ geriet am Neujahrstag in der Nordsee in stürmische See. Auf dem Weg von Antwerpen nach Bremerhaven gingen 270 Container über Bord. Darunter mindestens einer mit Gefahrgut.
Derzeit besteht die Gefahr, dass Container oder Gefahrstoffe an den Küsten angeschwemmt werden. Das Cuxhavener Havariekommando erklärte, dass der Inhalt von maximal drei Containern aus Gefahrgut besteht. Laut Besatzung der „MSC Zoe“ handelt es sich um Dibenzoylperoxid, das in der Kunststoffproduktion zum Einsatz kommt.
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In Absprache mit der betroffenen Reederei MSC hat das Havariekommando in Cuxhaven einen Bergungsplan erarbeitet. Neben dem Ölüberwachungsflugzeug „Do 228“ sucht auch ein Hubschrauber der Bundespolizei nach Containern und treibender Ladung. Ebenfalls am Einsatz beteiligt sind das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ und der Tonnenleger „Gustav Meyer“. Die Suche nach gesunkenen Containern wird von einem Spezialschiff mit Sonartechnik durchgeführt. Auf den ostfriesischen Inseln Borkum, Juist und Norderney sind bislang noch keine Container angespült worden.
Der betroffene Riesenfrachter „MSC Zoe“ erreichte in der Nacht zu Donnerstag Bremerhaven. Das Schiff, das über Platz für bis zu 19.000 Container verfügt, gehört mit einer Länge von 394 Metern zu den größten Frachtern der Welt. Warum die Container in die Nordsee stürzten, steht noch nicht fest. Hierzu hat die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven Ermittlungen aufgenommen.