Oersberg (SH, Kreis Schleswig-Flensburg) – Eine etwa 30 x 50 Meter große Halle voller Stroh und Maschinen brennt am Dienstagabend in Oersberg, einem 300-Einwohner-Ort rund 25 Kilometer südöstlich von Flensburg. Aufgrund der Lage gestaltet sich die Brandbekämpfung für die 130 Einsatzkräfte als schwierig: Über 600 Meter muss Wasser per langer Wegstrecke transportiert, das Brandobjekt gelöscht, mehrere Objekte auf dem Gelände geschützt sowie eine Vielzahl an Rindern gerettet werden.
Mitarbeiter des Hofes in Oersberg fahren am Abend noch die Maschinen in die Halle. Kurze Zeit später bemerken sie Rauch und Flammen, die aus dem Gebäude schlagen. Sie setzen einen Notruf ab, woraufhin die Leitstelle um 17.58 Uhr Großalarm auslöst.
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Bei Eintreffen der ersten Kräfte aus Oersberg und Scheggerott steht die Halle bereits in Vollbrand. Unter Einsatzleitung vom stellvertretenden Gemeindewehrführer Cay Petersen bauen die Feuerwehrleute eine Riegelstellung auf, um den mit 150 Rindern belegten Stall in direkter Nähe zu schützen. Diese werden von Mitarbeitern in Sicherheit gebracht. „Zwar gab es einen Hydranten in direkter Nähe, dieser reichte aber nicht aus. Wir brauchten enorme Wassermassen“, erklärt Gemeindewehrführer Hans-Werner Greggersen auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de. „Für die Löschwasserversorgung mussten daher mehrere Schlauchleitungen zum Hof verlegt werden, die längste über 600 Meter.“
Während der Brandbekämpfung stürzen Teile der brennenden Lagerhalle ein und begraben Schlepper und Stapler unter sich. Das Übergreifen der Flammen auf nebenstehende Gebäude verhindern die Einsatzkräfte erfolgreich. Dafür nehmen mehrere Trupps unter Atemschutz C-Strahlrohre vor. Auch über die Drehleiter aus Kappeln-Ellenberg bekämpfen deren Kameraden die Flammen. Gegen 3 Uhr morgens kann das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.
Greggersen berichtet: „In einem Nebengebäude waren Hackschnitzel gelagert. Hätten es die Flammen bis dorthin geschafft, wäre uns der ganze Betrieb abgebrannt!“ Im Nachgang muss brennendes und qualmendes Futter aus der Halle geholt und einzeln abgelöscht werden. Gegen 6.30 Uhr ist Einsatzende. Eine Einheit bleibt zur Brandwache vor Ort, der Rückbau ist erst komplett am Mittag beendet.
Im Einsatz sind rund 130 Einsatzkräfte der Kappelner Ortswehren Kappeln-Innenstadt, Mehlby, Ellenberg, Olpenitz, außerdem die FF Süderbrarup, FF Brarupholz, FF Scheggerott, FF Dollrottfeld sowie aus dem Amt Kappeln-Land die FF Rabenkirchen-Faulück, FF Grödersby und FF Arnis. Außerdem vor Ort befinden sich der Rettungsdienst, das DRK zur Einsatzstellenversorgung sowie die Polizei.