DLRG legt die Jahresstatistik für 2022 vor

355 Menschen sind 2022 in Deutschland ertrunken

Bad Nenndorf/Hannover (NI) – Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 355 Menschen ertrunken. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft sind das 56 Todesfälle mehr als im Jahr 2021. „Damit verzeichneten wir erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser“, sagte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt.

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Damit stieg die Zahl zwar um 19 Prozent, gegenüber dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre sind es aber 16 Prozent weniger Ertrinkungsunfälle. „Während des langen warmen Sommers ohne nennenswerte coronabedingte Einschränkungen sind die Menschen wieder mehr in zumeist unbewachten Seen und Flüssen schwimmen gegangen. Damit stieg auch das Risiko für Unfälle“, so Vogt.

Die meisten Menschen ertranken in Seen und Flüssen

Insgesamt 308 der erfassten tödlichen Unglücke (rund 87 Prozent) ereigneten sich in Binnengewässern. Allein 147 Personen (2021: 120) ertranken in Seen, 105 (95) in Flüssen, 15 (acht) in Bächen, 22 (elf) in Teichen und 19 (16) in Kanälen. Auch in Schwimmbädern stieg die Zahl der tödlichen Unglücksfälle (von sieben auf 13). „Mit Blick auf die kommende Badesaison appellieren wir, nicht in unbewachten Gewässern baden zu gehen und nicht leichtfertig zu handeln“, mahnt die DLRG Chefin.

In den Meeren ertranken hingegen nur 18 Menschen. „Unsere Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer haben im vergangenen Jahr wieder fantastische Arbeit geleistet. Von Anfang Mai bis Ende September sorgten tausende Freiwillige an 80 Stationen der DLRG für Sicherheit an den Stränden der Nord- und Ostsee. Dabei retteten sie an der Küste 65 Menschenleben“, erklärt Ute Vogt.

Risiko: Nichtschwimmer

Sorgen bereitet der DLRG nach wie vor die Gruppe der Nichtschwimmer. Etwa ein Fünftel der Grundschulkinder können einer Untersuchung zufolge nicht schwimmen. Unter den Todesfällen im vergangenen Jahr waren demzufolge 20 Kinder im Alter bis 10 Jahre. Die DLRG-Präsidentin fordert deshalb: „Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen. Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann.“  

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