Geesthacht (SH) – Ein nach Polizeiangaben stark alkoholisierter Autofahrer ist am Samstagabend mit seinem BMW auf der Straße Borghorster Elbbdeich zunächst rechts von der Fahrbahn abgekommen, über die Straße geschleudert, durch einen Graben und dann links den Deich heruntergerast und in der Elbe gelandet. Er konnte sich aus seinem Kombi, der im Wasser versank, leicht verletzt ans Ufer retten. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Geesthachter Krankenhaus.
Die Feuerwehr sichert die Bergung des BMW per Fahrzeug-Seilwinde vom Wasser aus ab. Foto: Feuerwehr-Magazin | Jann
Zu dem Unfall war es gegen 20.50 Uhr gekommen, als der Mann aus der Elbmarsch mit dem weißen BMW von der Schleuse kommend am Mischwerk vorbei in Fahrtrichtung Hamburg die Kontrolle über das Auto verloren hatte. Augenblicke später ging der Pkw im Wasser des Unteren Schleusenkanals unter – nur die anfangs noch eingeschalteten Rückleuchten zeigten die Position des Wagens unter Wasser an.
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Nach einem Notruf, den Zeugen des spektakulären Crashs abgesetzt hatten, alarmierte die Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS-Süd) in Bad Oldesloe zahlreiche Einsatzkräfte. Neben der Feuerwehr Geesthacht, dem Rettungsdienst sowie Wasserrettern aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg kamen auch Einheiten der Feuerwehr Hamburg sowie Feuerwehrleute aus der niedersächsischen Elbmarsch zum Einsatz. Der Unfallort befand sich direkt im Dreiländereck auf Geesthachter Gebiet. „Bei Einsätzen an und auf der Elbe arbeiten wir immer länderübergreifend eng zusammen“, berichtete Geesthachts Feuerwehrchef Sascha Tönnies, der den Einsatz leitete.
Glücklicherweise hatte sich der Mann aus dem Wagen retten können. Klitschenass stand er am Deich, als die ersten Retter der DLRG kurz nach dem Alarm am Unfallort waren. Sie hatten sich gerade nach einem Sanitätsdienst in der Nähe aufgehalten – nur rund 1,5 Kilometer vom Unfallort entfernt. Auch die Polizei war schnell vor Ort und ließ den Mann einen Atemalkoholtest absolvieren. Das Ergebnis soll laut Polizei bei knapp 2 Promille Alkohol im Blut gelegen haben. In der Klinik wurde ihm eine Blutprobe entnommen.
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Der BMW musste aus dem Wasser geborgen werden, um durch austretende Betriebsstoffe nicht die Umwelt zu belasten und nicht zum Risiko für die Schifffahrt zu werden. Taucher der Feuerwehr Hamburg befestigten an dem BMW unter Wasser eine Bandschlinge, die dann an eine Seilwinde eines Geesthachter Hilfeleistungslöschfahrzeugs angeschlagen werden konnte. Mehrere Boote sicherten den Einsatz wasserseitig ab. Um stark genug mit der Seilwinde ziehen zu können, wurde an einem Rüstwagen der Feuerwehr Hamburg eine Umlenkrolle befestigt. So gelang es, den Wagen die Steinschüttung am Deichfuß hinauf ziehen zu können. Später kam ein Abschleppwagen mit Kran, der den völlig zerstörten BMW aufladen und abtransportieren konnte.
„Das war schon eine außergewöhnliche Aktion, die wir im guten Zusammenspiel aller Beteiligten gut lösen konnten“, bilanzierte Tönnies. „Und es zeigte sich auch wieder, dass es wichtig ist, dass wir für die Zukunft in ein leistungsstarkes Boot investieren sollten“, so Tönnies in Bezug auf die geplante Ersatzbeschaffung des Rettungsbootes der Geesthachter Feuerwehr.