Löschboothavarie vor 20 Jahren

Als die „Branddirektor Krüger“ auf Grund ging

Hamburg – Mittwoch, der 24. April 2004 – diesen Tag wird bei der Hamburger Feuerwehr niemand so schnell vergessen: Das Löschboot 31 „Branddirektor Krüger“ war mitten in einem laufenden Einsatz „auf Tiefe gegangen“. Erst nach Stunden konnte das Boot durch Bergungstaucher und das Bergungsschiff TK 10 „Wal“ der Spezialfirma Taucher Knoth gehoben werden.

Mit zwei Arbeitsschiffen ist die Firma Taucher Knoth im April 2004 zur Bergung der „Branddirektor Krüger“ angerückt. Der Kran der „Wal“ hat das Feuerlöschboot der Feuerwehr Hamburg angehoben. (Bild: Timo Jann)

Für die Baustelle des mittlerweile stillgelegten Kohle-Dampfkraftwerkes Moorburg im Süden des Hafengebiets standen am 24. April 2004 Sprengungen an. Als ein Schornstein niedergelegt wurde, löste sich ein Stahlteil und landete in den Kabeln einer Hochspannungsleitung. Dadurch kam es zu einem großflächigen Stromausfall. Betroffen waren unter anderem auch die Raffinerien Hollborn und Shell. Vorsorglich alarmierte die Feuerwehr-Leitstelle die Besatzung der „Branddirektor Krüger“. Diese sollte die Löschwasserversorgung sicherstellen.

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Was die Crew des 1982 auf der Schiffswerft Menzer in Hamburg-Bergedorf gebauten Löschbootes nicht wusste: Unter Wasser stand eine Spundwand. Als die Ebbe einsetzte und der Wasserspiegel zurückging, setzte das 23,38 Meter lange Löschboot mit dem Rumpf auf diese Spundwand am Ufer der Süderelbe auf. Diese schlitzte den Schiffsboden auf, Wasser strömte ins Schiffsinnere – das Löschboot kenterte. Verletzte gab es bei dem Zwischenfall glücklicherweise nicht, doch das Löschboot blieb bei der nächsten einsetzenden Flut auf Tiefe. Die Sprengung von zwei Kesselhäusern auf dem Kraftwerksgelände wurde daraufhin abgesagt.

Erst gegen Mitternacht tauchte der Havarist am Kran von Taucher Knoth hängend wieder auf. Das Löschboot wurde zu einer Werft geschleppt und dort instandgesetzt. Mittlerweile ist es ausgesondert und versteigert worden, nachdem 2022 die modernen Mehrzweckschiffe „Prag“ und „Dresden“ durch die Flotte Hamburg in Dienst gestellt wurden.

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