Feuer zerstört Honecker-Geburtshaus

Aufwändiger Einsatz über enge Hinterhöfe

Neunkirchen (SL) – Mit rasender Geschwindigkeit breitet sich am Abend des 25. Juni ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Max-Braun-Straße aus. Interessantes Detail: Es handelt sich um das Geburtshaus des ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker. Die Löscharbeiten erweisen sich über schwer zugängliche Hinterhöfe als anstrengend. 140 Kräfte sind im Einsatz. 40 Personen müssen in Notunterkünften oder bei Bekannten unterkommen.

Ein Wohnungsbrand in der Neunkirchner Max-Braun-Straße breitet sich rasch über zwei Mehrfamilienhäuser aus.
Ein Wohnungsbrand in der Neunkirchner Max-Braun-Straße breitet sich rasch über zwei Mehrfamilienhäuser aus. (Bild: Christopher Benkert)

Um 20:11 Uhr wird die FF Neunkirchen zunächst zu einem Zimmerbrand alarmiert. Doch noch vor ihrem Eintreffen greift das Feuer auf das gesamte Mehrfamilienhaus sowie ein Nachbarhaus über. Zahlreiche Notrufe gehen ein, auch darüber, dass sich vermutlich noch Menschen in den Gebäuden befänden. Die Alarmstufe wird rasch erhöht. Immer mehr Feuerwehren machen sich auf den Weg. Eine dicke schwarze Rauchsäule ist weithin sichtbar.

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Erste Priorität ist die Menschenrettung. Anfangs werden zwei Kinder vermisst. Mehrere Trupps dringen in das brennende Haus ein. Durchkämmen es vom Keller bis unters Dach. Sie sind mit Atemschutzgeräten ausgerüstete. Später gibt es Entwarnung: Alle Hausbewohner konnten sich noch vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig ins Freie retten. Verletzt wird niemand.

Die Brandbekämpfung stellt die Feuerwehr vor erhebliche Herausforderungen. Das eng umbaute Häuser-Carré ist über kleinteilige Hinterhöfe nur schwer zugänglich. Zunächst nimmt die Feuerwehr über zwei Drehleitern die Brandbekämpfung auf.

Zeitgleich suchen Feuerwehrleute am Boden nach einem Weg, näher an die Flammen heranzukommen. Über einen kleinen Garten starten sie einen weiteren Löschangriff. Der Brand wird dann schnell unter Kontrolle gebracht.

Aber auch die Nachlöscharbeiten erweisen sich als aufwändig. Die FF Neunkirchen zieht deshalb die Feuerwehr Zweibrücken (RP) hinzu. Diese rückt mit einem Teleskopmastfahrzeug an. Über den Mast erreichen die Feuerwehrleute den ausgebrannten Dachstuhl von der Hinterhofseite her besser und löschen schwer zugängliche Glutnester ab. Zum Auffinden der Glutnester kommt zudem die Drohne der FF Illingen (Kreis Neunkirchen) zum Einsatz.

Das Haus, in dem der Brand ausgebrochen ist, wird größtenteils durch das Feuer verwüstet und unbewohnbar. Auch eines der Nachbarhäuser ist erheblich beschädigt und kann vorerst nicht mehr bewohnt werden. Ein zweites Nachbarhaus trägt kleinere Schäden davon.

Insgesamt waren über 140 Kräfte im Einsatz. Die Feuerwehr Neunkirchen mit fünf ihrer sieben Löschbezirke. Unterstützung kam von der Werkfeuerwehr Saarstahl aus Neunkirchen und den FF Ottweiler, Illingen und Spiesen-Elversberg (alle Kreis Neunkirchen). Der Rettungsdienst war mit mehreren Fahrzeugen, zwei Notärzten, dem Rettungshubschrauber Christoph 16 aus Saarbrücken und der Einsatzleitung Rettungsdienst vor Ort. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) organisierte die Verpflegung der Einsatzkräfte. Um die Betreuung der vom Brand Betroffenen kümmert sich die Psychosoziale Notfallversorgung. Zudem musste die Polizei mit einem Großaufgebot eine Absperrung aufbauen, da die Rauchsäule und die vielen Einsatzkräfte mehrere hundert Schaulustige anzogen.

40 Menschen können in der Nacht nicht mehr in ihre Wohnungen in den drei vom Brand betroffenen Häusern zurück. Ein Teil von ihnen kommt bei Bekannten unter, für andere organisiert die Stadt Neunkirchen Notunterkünfte.

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