Holtland (NI) – Anfang vergangenen Jahres kam es auf der Autobahn 28 zwischen den Anschlussstellen Leer Ost und Filsum (Kreis Leer) zu einem schweren Lkw-Unfall. Am vergangenen Samstag standen sich im Feuerwehrhaus der Ortsfeuerwehr Holtland die Retter und das Unfallopfer gegenüber. Für beide Parteien ein äußerst bewegender Moment. Der damals verunglückte Berufskraftfahrer Heinrich Daniels und seine Lebensgefährtin dankten den Lebensrettern und führten die moderne Armprothese vor, die Daniels seit dem Unglück trägt.
Die Einsatzkräfte der Ortswehren aus Holtland, Brinkum und Hesel werden diesen Tag wohl genau so wenig vergessen, wie auch Heinrich Daniels. Für ihn wurde der Freitag der 13. im Januar 2012 zu einem wahren Unglückstag der sein Leben für immer veränderte. Mit seinem Sattelzug ist der damals 48 Jährige für ein Fuhrunternehmen unterwegs. Er hatte Sand geladen und war auf der Autobahn 28 in Richtung Oldenburg unterwegs.
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Plötzlich platzte der linke Vorderreifen der Zugmaschine. Der Laster geriet ins Schleudern. Der Kraftfahrer konnte sein Gefährt nicht mehr kontrollieren und kippte auf die Mitteileitplanke. Der linke Arm von Heinrich Daniels wurde unter dem Fahrerhaus eingeklemmt. Die erlittenen Verletzungen waren lebensbedrohlich. Für das Unfallopfer und seine wenig später alarmierten Retter begann der Wettlauf mit der Zeit. 90 Minuten dauerte es, bis Heinrich Daniels befreit und in ein Krankenhaus transportiert werden konnte. Dort konnten Ärzte zwar das Leben, jedoch nicht den linken Arm des Mannes retten. Rund zwei Dutzend Operationen musste Daniels über sich ergehen lassen. Noch heute muss er sich immer wieder in stationäre Behandlung begeben. Während seiner Behandlung sah Heinrich Daniels einen Fernsehbeitrag über eine spezielle Prothese, einer sogenannten Bionischen Hand. Ärzten gelang es die Hightech-Prothese bei Daniels anzupassen. Mit kleinen Motoren und Muskelimpulsen kann er nun die künstlichen Finger bewegen. Sogar per iPod ist eine Steuerung möglich.
Heinrich Daniels war es gleich nach seinem schweren Unfall besonders wichtig seinen Rettern persönlich zu danken. So verabredeten er und seine Lebensgefährtin sich mit den beteiligten Einsatzkräften, um diesen Dank auszusprechen. Den erstaunten Helfern konnte er den Unfallhergang und seine Rettung noch genau wiedergeben. Bei dieser Gelegenheit konnten die Feuerwehrleute ihre Ausrüstung präsentieren, mit der sie den Eingeklemmten damals befreiten.