Freilassing (BY) – Zu einem spektakulären Einsatz musste die Feuerwehr Freilassing heute früh ausrücken. Kurz vor 3 Uhr wurde auf der Bahnstrecke München – Freilassing in Höhe der Ortschaft Strass eine brennende Lokomotive gemeldet. Wenige Minuten nach Eintreffen der ersten Feuerwehrleute an der Einsatzstelle setzte sich das Fahrzeug der Deutschen Bahn AG in Bewegung und rollte brennend in Richtung Österreich. Der Abschnitt bis zum Grenzbahnhof Freilassing ist leicht abschüssig.
Bei dem brennenden Objekt handelte es sich ein Hubarbeitsbühnen-Instandhaltungsfahrzeug für Oberleitungsanlagen der Baureihe 711.1. Das in München-West stationierte Arbeitsgerät der Deutschen Bahn AG hatte die Firma Gleisbaumechanik Brandenburg/H. GmbH 2003 gefertigt. Der 82 Tonnen schwere Koloss ist 24,64 Meter lang und 4,65 Meter hoch. Der Dieseltank fasst 1.250 Liter. Weiterhin können sich bis zu 170 Liter Heizöl für die Bordheizung mitgeführt werden.
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Neben den Kameraden aus Freilassing waren auch Kräfte aus Ainring, Teisendorf, Weildorf und Bad Reichenhall von der Integrierten Leitstelle Traunstein alarmiert worden. „Aufgrund der sehr dynamischen Lage nahmen die Einsatzkräfte unverzüglich die Verfolgung des Brandobjekts auf“, schreibt die Feuerwehr Freilassing auf ihrer Facebookseite.
Im Bahnhof Freilassing kurz vor der Grenze zu Österreich konnte das brennende Instandhaltungsfahrzeug dann auf ein Abstellgleis geleitet werden. An einem Prellbock endet die Fahrt. Da der Notfallmanager der Bahn AG die Strecke bereits hatte sperren lassen, konnten die Feuerwehrleute unverzüglich mit der Brandbekämpfung aus sicherer Entfernung beginnen.
Wahre Helden sind die Mitarbeiter der Deutschen Bahn
Als dann wenig später die Oberleitungen an drei parallel verlaufenden Gleisen freigeschaltet und geerdet waren, begannen auch die gezielte Brandbekämpfung. Hierbei kam auch eine Drehleiter mit einem Wenderohr zum Einsatz. Über die Gleise gingen die Feuerwehrleute mit zwei Hohlstrahlrohren vor. Unter anderem setzten die Kameraden Schwerschaum ein. Bereits nach kurzer Zeit gingen die Flammen spürbar zurück. An dem Fahrzeug entstand erheblicher Schaden. Gegen 9 Uhr war der Einsatz beendet.
“Ein ungewöhnlicher Einsatz”, sagt Freilassings Kommandant Rochus Häuslmann. “Die wahren Helden sind hierbei aber die Mitarbeiter der Bahn gewesen. Durch geschickte Weichenstellung konnte der Zug auf das Abstellgleis rollen. Zwischenzeitlich hatte der eine ganz ordentliche Geschwindigkeit drauf.”