Sprockhövel (NW) – Am Montagabend gerät auf der A 43 bei Sprockhövel (Ennepe-Ruhr-Kreis) in Fahrtrichtung Wuppertal die Zugmaschine eines Gefahrgut-Transporters in Brand. Der Fahrer setzt einen Notruf ab und unternimmt mit einem Pulverlösch den vergeblichen Versuch, die Flammen einzudämmen. Die zuständige Leitstelle alarmiert daraufhin um 23.35 Uhr zwei Löschzüge so sowie eine Löschgruppe der Feuerwehr Sprockhövel zur Brandbekämpfung („Fahrzeugbrand groß“) auf die Autobahn.
Beim Eintreffen der Kräfte auf Höhe des Rastplatzes Scherenberg steht die Zugmaschine des Transports bereits in Vollbrand. „Wir sahen uns beim Löscheinsatz der Herausforderung gegenüber, dass die Zugmaschine nicht abgekoppelt war“, erklärt Pressesprecher Max Blasius auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de.
Anzeige
Mit C-Rohren beginnen daher mehrere Trupps sofort mit der Brandbekämpfung und verhindern auf diese Weise ein Ausbreiten auf das transportierte Gefahrgut. Dabei handelt es sich um mehrere Tonnen flüssigen Naphthalins (ein nach Teer riechender, farbloser Kohlenwasserstoff, der gesundheitsschädlich und umweltgefährlich wirkt). Unter Zuhilfenahme einer Wärmebildkamera kontrollieren die Kameraden beim Löschen dauerhaft die Temperatur des Tankbehälters.
Über das TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem) erhält die Einsatzleitung telefonische Fachberatung bei ihrem Vorgehen. Ein weiterer großer Vorteil laut Blasius: „Uns hat in die Karten gespielt, dass ein identischer Gefahrgut-Transporter mit exakt gleicher Ladung im anschließenden Stau stand. So hatten wir einen zusätzlichen Ansprechpartner und eine Referenz.“
„Feuer unter Kontrolle“ kann um 0.15 Uhr gemeldet werden. Die anschließenden Nachlöscharbeiten dauern mehrere Stunden an. Das eingesetzte Löschwasser sowie der Löschschaum können nicht auffangen werden. Eine erste Sichtprüfung ergibt allerdings keine Kontamination des nahen Bachlaufs. Die Einsatzleitung setzt die Untere Wasserbehörde darüber in Kenntnis. Die A 43 ist während des Einsatzes zunächst in beide Fahrtrichtungen gesperrt, später nur noch in Richtung Wuppertal. Die Bergung der ausgebrannten Zugmaschine und ihres Aufliegers übernimmt ein hinzugerufenes Fachunternehmen, die Reinigung der Fahrbahn eine weitere Firma. Am heutigen Dienstagmorgen um 4.20 Uhr können die letzten Kräfte der Feuerwehr Sprockhövel einrücken.
Am Einsatz beteiligt sind insgesamt 49 Einsatzkräfte, darunter die Feuerwehr Sprockhövel mit Löschgruppenfahrzeug 20 KatS, zwei Einsatzleitwagen 1, Gerätewagen (GW) Gefahrgut, zwei Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge (HLF) 20, HLF 10, Mannschaftstransportfahrzeug, GW-Logistik 2, Rüstwagen und Tanklöschfahrzeug (TLF) 4000, die FF Schwelm und die FF Gevelsberg jeweils mit einem TLF 4000 sowie Mitarbeiter der Kreisfeuerwehrzentrale mit GW-LA.