Cottbus (BB) – Es brennt wieder in den Wäldern – vor allem in Brandenburg. Aber auch anderenorts werden inzwischen vermehrt Wald- und Flächenbrände gemeldet. Der Deutsche Wetterdienst gibt beim Waldbrand- und Graslandfeuerindex in diesen Tagen teilweise die höchsten Warnstufen aus. Eine Entspannung scheint nicht in Sicht, im Gegenteil. Es könnte über einen längeren Zeitraum trocken bleiben und die Gefahrensituation sich noch weiter zuspitzen.
Der derzeit größte Waldbrand wütet in der Lieberoser Heide (Kreis Dahme-Spreewald) bei Cottbus. Am Montagvormittag war der Brand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen und hatte sich bis zum Dienstagmorgen auf eine Fläche von rund 100 Hektar ausgebreitet.
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Das Problem: Die Feuerwehr kann aufgrund der Munitionsbelastung nur von festen Wegen aus Löschen, um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden. Aus diesem Grund setzt die Bundespolizei ab Dienstag neben dem mittleren Transporthubschrauber “Super Puma” zusätzlich einen leichten Transporthubschrauber (H155) mit einem Feuerlöschbehälter mit einem Fassungsvermögen von knapp 800 Litern ein. Der gestrige Einsatzzeitraum des “Super Puma” im Brandgebiet belief sich nach Angaben der Bundespolizei auf rund 5 Stunden. Hierbei wurden demnach 80 Abwürfe mit einer Wassermenge von 144.000 Litern durchgeführt.
Auch bei Jüterbog brach am Montagabend erneut ein Waldbrand aus, berichtet die “Märkische Allgemeine”. Das 1,5 Hektar große Feuer konnte allerdings binnen Stunden gelöscht werden. Anfang des Monats war es bei Jüterbog zu einem der größten Waldbrände in Brandenburg in den vergangenen Jahrzehnten gekommen (zu diesem Einsatz erscheint in einer der nächsten Ausgaben des Feuerwehr-Magazins ein ausführlicher Einsatzbericht.)
Meldungen über kleinere Wald- und Flächenbrände gab es am Montag und Dienstag unter anderem auch aus Zips (Kreis Bayreuth, BY), bei Helmstedt (NI), Südlohn (Kreis Borken, NW), Werne (NW) und Erfurt (TH).
Der private Wetterdienst Kachelmannwetter wies in seinem Twitter-Account darauf hin, dass in den nächsten Tagen – nach derzeitigen Berechnungen – nicht mit Niederschlag zu rechnen ist:
Nennenswerter Regen ist in weiten Teilen Deutschlands erst einmal nicht zu erwarten. Die Niederschlagsmengen bis zum kommenden Montag aus dem europäischen Modell: https://t.co/qjYmsBaboE /TS
Der Deutsche Wetterdienst informiert derweil über eine weiterhin hohe bis sehr hohe Waldbrand- und Flächenbrandgefahr in den kommenden Tagen. Hier geht es zum aktuellen Waldbrand-Gefahrenindex und Grasland-Feuerindex des DWD.
Der Heidebrand von 1975 gilt als schwerste Waldbrandkatastrophe Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg. 34.000 Kräfte kämpften mehrere Tage gegen die Flammen.