Opfer stammen vermutlich überwiegend aus Deutschland

Busunglück auf Madeira: 29 Tote

Funchal (Portugal) – Am Mittwoch (17. April) gegen 18.30 Uhr Ortszeit kam ein vollbesetzter Reisebus bei der Ortschaft Canico auf der portugiesischen Insel Madeira von der Fahrbahn ab. Das mit 57 Personen besetzte Fahrzeug stürzte mehrere Meter in die Tiefe auf ein Wohnhaus. Dessen einziger Bewohner war zum Unglückszeitpunkt nicht zuhause. Im Bus starben 17 Männer und 12 Frauen. Nach Angaben der portugiesischen Behörden stammen 27 der 29 Opfer aus Deutschland. 

In einer engen Kurve stürzte ein vollbesetzter Reisebus auf der Insel Madeira eine Böschung hinunter. Dabei starben 29 Insassen. Die meisten Opfer stammen aus Deutschland. Foto: NEWS5 Syndication UG

“In diesem Moment sind Portugal und Deutschland im gemeinsamen Schmerz vereint”, schrieb Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die portugiesische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an, um der Opfer zu gedenken.

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Nach den bisherigen Ermittlungen war der Reisebus auf dem Weg vom Hotel “Quinta Splendida” in der Gemeinde Caniço nach Funchal. In der Inselhauptstadt wollte die Reisegruppe ein typisch madeirisches Abendessen genießen. In einer engen Kurve kam der Bus von der Fahrbahn ab. Warum der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, steht noch nicht fest. Der Fahrer gehört aber zu den Überlebenden des Unfalls und soll so schnell wie möglich vernommen werden. 

Die Bundesregierung macht keine Angaben über die genaue Zahl der ums Leben gekommenen Deutschen. Kanzleramtschef Helge Braun begründete das damit, dass zunächst die Angehörigen informiert würden. Am Donnerstag teilte das Auswärtige Amt mit, dass Außenminister Heiko Maas noch am selben Tag nach Madeira fliegen wird. Ärzte, Psychologen und Konsularbeamte begleiten ihn. “Es ist erschütternd, dass aus dem Osterurlaub für so viele Menschen eine Tragödie geworden ist”, so der Minister.

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In einer Pressekonferenz der Nélio-Mendonca-Klinik auf Madeira hieß es, dass die 29 Todesopfer zwischen 40 und 60 Jahre alt gewesen seien. Die Leiterin des Krankenhauses, Tomasia Alves, sagte bei der Pressekonferenz, die Zahl der Mitarbeiter in der Rechtsmedizin sei nach dem Busunglück aufgestockt worden. Sie hoffe, dass die Toten bis Samstag freigegeben werden können. 

Derzeit werden im Krankenhaus noch 27 Unfallopfer behandelt. Unter den schwer Verletzten befinden sich auch vier deutsche Staatsbürger. 

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