Blaichach (BY) Am frühen Montagmorgen kam es in einer Wäscherei in Blaichach (Kreis Oberallgäu) zu einer Verpuffung. In der Folge trat aus einem Intermediate Bulk Container (IBC, Behälter) eine Chemikalie aus, die mit einer weiteren reagierte. Dadurch wurden gesundheitsgefährdende Dämpfe freigesetzt.
Laut Polizeibericht liefen aus dem 1.000-Liter Behälter ungefähr 300 Liter aus. Wie BR24 berichtet, könnte es sich dabei um eine Natriumhydroxid-Lösung – Bestandteil von Natronbleichlauge – gehandelt haben. Ein Großteil davon sammelte sich im Kellergeschoss der Firma.
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Über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk (THW) und Polizei rückten an. Vor Ort trafen sie auf einen leicht verletzten Mitarbeiter, der den Dämpfe ausgesetzt gewesen war.
Rettungsdienst-Mitarbeiter brachten ihn in ein Krankenhaus, das er bereits wenig später wieder verlassen konnte. Im Lauf des Einsatzes mussten sich weitere 18 Personen einer medizinische Versorgung vor Ort unterziehen, darunter – belastungsbedingt – zwei Kräfte der FF und eine des THW.
Um die weitere Entstehung gefährlicher Dämpfe zu verhindern, gingen Atemschutztrupps in Chemikalienschutzanzügen vor, um das Stoffgemisch zu binden. Diese Arbeiten zogen sich über Stunden hin.
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Vorsorglich sperrten die Einsatzkräfte das Gebiet rund um die Wäscherei ab. In der Luft lag ein essigartiger Geruch. Zeitweise wurden ein angrenzender Verbrauchermarkt und ein Campingplatz evakuiert.
Die Polizei forderte Anwohner auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine Gefahr für die Bevölkerung soll allerdings nicht bestanden haben.
Der Einsatz zog sich fast 24 Stunden hin. Zurzeit gehen die Ermittler von einem Betriebsunfall aus. Ursache für die Havarie war vermutlich ein technischer Defekt in der Dosieranlage eines Tanks mit Waschhilfsmittel.