Neuer Termin: Juni 2021

Corona: INTERSCHUTZ abgesagt

Hannover (NI) – Die aktuelle Lage in Deutschland und der Welt ließ letztlich keine andere Entscheidung mehr zu: Die für den Juni 2020 geplante Interschutz wird abgesagt. Die weltweite Leitmesse soll um ein Jahr verschoben werden. Die Interschutz wird nach einer Pressemitteilung der Deutschen Messe AG vom 14. bis 19. Juni 2021 in Hannover stattfinden. Das haben Veranstalter und Partner der Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit jetzt einvernehmlich entschieden. Sowohl Aussteller als auch potentielle Besucher würden wegen der aktuellen Krise in den kommenden Wochen an anderen Stellen benötigt, heißt es aus Hannover.

  • Update 17.05 Uhr: Auf Nachfrage bestätigte die Messe AG, die Tickets behalten ihre Gültigkeit für den neuen Termin 2021.
  • Update 19:30 Uhr: Nach einer Pressemitteilung der Feuerwehr Hannover wird entsprechend auch die “Blaulichtmeile” verschoben.
Aufgrund der aktuellen Lage ist die INTERSCHUTZ 2020 abgesagt. Die weltweite Leitmesse soll nun im Juni 2021 in Hannover stattfinden.

“Die Menschen, die unter normalen Bedingungen im Juni zur Interschutz gekommen wären, sind genau diejenigen, auf die es in der aktuellen Krisenlage rund um das Coronavirus ankommt”, sagt Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. “Als Interschutz sind wir Teil der Branche. Wir übernehmen deshalb mit unserer Entscheidung Verantwortung und schaffen Planungssicherheit.”

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Zur Interschutz erwartet die Deutsche Messe AG mehr als 1.500 Aussteller und eine Größenordnung von etwa 150.000 Besuchern aus aller Welt. Die Helfer und Retter werden in Zeiten der Pandemie gebraucht, um die Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Gleiches gilt für ausstellende Hilfsorganisationen oder Behörden mit Sicherheitsaufgaben, deren Kapazitäten an anderen Stellen notwendig sind. Aber auch die ausstellenden Unternehmen aus der Industrie sind direkt oder indirekt in die Krisenlage involviert, wie etwa Hersteller für Schutzausrüstung, Anbieter von digitaler Einsatztechnik oder auch Fahrzeughersteller, deren Kunden in dieser Situation keine Messe besuchen können oder dürfen.

“Unter den aktuellen Voraussetzungen war keine starke Interschutz möglich”, sagt Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. Foto: Hegemann

“Wir waren auf einem hervorragenden Weg und wir wollen alle – auch unsere Partner – eine starke Interschutz”, so Gruchow. “Unter den aktuellen Voraussetzungen ist das jedoch nicht möglich. Wir wünschen deshalb allen Akteuren und der gesamten Interschutz-Community viel Kraft und alles Gute für die anstehenden Aufgaben. Im Juni 2021 sehen wir uns in Hannover und haben dort dann die Chance, ausführlich und analytisch auf die Pandemie – und was wir aus ihr lernen können – zu blicken.”

Auch der 29. Deutsche Feuerwehrtag wird verschoben

Eine Messe in der Größenordnung der Interschutz zu verschieben, zieht enorm viele organisatorische Konsequenzen nach sich. Auch der 29. Deutsche Feuerwehrtag wird auf das nächste Jahr verschoben: “Die Synergie von Fachmesse und Feuerwehr-Spitzentreffen ist uns wichtig – die Verschiebung ist eine gemeinsame Entscheidung”, erklärt Hermann Schreck, ständiger Vertreter des Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Die wichtigsten Fragen, die sich aus der Verschiebung für Aussteller und Besucher der Interschutz ergeben, werden in einem FAQ auf der Homepage der Interschutz veröffentlicht. 

Die Interschutz hat ein Netzwerk starker Partner, die ebenfalls für eine Verschiebung votiert haben, und nun gemeinsam mit der Deutschen Messe die Weichen für eine erfolgreiche Veranstaltung im Juni 2021 stellen werden.

“Unser höchstes Anliegen ist die Sicherheit der Bevölkerung. Die Verschiebung der Interschutz ist angesichts der derzeitigen Lage verantwortungsvoll und angemessen”, so vfdb-Präsident Dirk Aschenbrenner. Foto: Hegemann

Dirk Aschenbrenner, Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb):
“Die vfdb als ideeller Träger der Interschutz begrüßt die Entscheidung. Als Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit haben wir uns nach den jüngsten Entwicklungen ohne zu zögern für die Verschiebung der Interschutz ausgesprochen. Gerade als Organisator des ideellen Teils der Interschutz wissen wir, dass Abertausende Mitglieder von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz mit Begeisterung auf die Weltleitmesse gewartet haben. Wir wissen aber auch, dass gerade sie Verständnis haben. Denn sie werden in den nächsten Wochen und Monaten im täglichen Einsatz besonders gefordert sein. Unser höchstes Anliegen ist die Sicherheit der Bevölkerung. Die Verschiebung der Interschutz ist angesichts der derzeitigen Lage verantwortungsvoll und angemessen. Die nun verbleibenden Monate werden wir als vfdb intensiv nutzen, um dieses für den Bevölkerungsschutz höchst relevante Ereignis aufzuarbeiten und zu kommunizieren. Die Interschutz 2021 wird damit zweifellos noch um ein weiteres Thema ergänzt.” 
Hermann Schreck, ständiger Vertreter des Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV):
“Wir haben uns sehr auf den 29. Deutschen Feuerwehrtag und die Interschutz gefreut. Die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren und Rettungsdienste hat allerdings für uns angesichts der Entwicklung des Coronavirus SARS-CoV-2 bei allen Überlegungen höchste Priorität. Die Planungen für den großen gemeinschaftlichen Messestand des DFV und die begleitenden Veranstaltungen gehen natürlich auf nationaler wie internationaler Ebene weiter.”

Keine andere Entscheidung möglich

Kommentar von Jan-Erik Hegemann, Chefredakteur Feuerwehr-Magazin

Vor etwas mehr als einer Woche hätte ich gesagt: Die Interschutz findet statt. Warum auch nicht? Doch in den letzten Tagen hat sich Krise extrem verschärft. Spätestens seit der Entwicklung am Wochenende und dem Anstieg der Zahlen der durch das Virus Infizierten war eigentlich klar, dass die Interschutz im Juni in Hannover nicht mehr stattfinden kann. Insofern kommt die Entscheidung der Verantwortlichen jetzt nicht überraschend. Selbst wenn in drei Monaten die schlimmsten Folgen der Corona-Pandemie vielleicht schon hinter uns gelegen hätten, wäre es keine typische Interschutz geworden. Die weltweite Leitmesse lebt von der besonderen Atmosphäre, dem Rahmenprogramm, den Vorführungen, den Begegnungen zwischen den Messebesuchern, der Leichtigkeit sowie dem nebeneinander von Kommerz und ehrenamtlichen Engagement. Ich glaube, im Jahr 2020 wäre einfach keine unbeschwerte Interschutz geworden. Insofern ist die Verlegung um ein Jahr ausdrücklich zu begrüßen. Besucher und Aussteller haben Planungssicherheit. Und was ist schon ein Jahr? Ich freue mich, Euch alle 2021 in Hannover zu treffen. Bleibt bis dahin gesund!

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