Hannover – Aufatmen in der Feuerwehrbranche: Die Insolvenz der Deutschen Messe AG in Hannover konnte am Mittwoch gerade noch abgewendet werden. Ist doch die Messe AG auch der Veranstalter der Interschutz. Der Vorstand und die Arbeitnehmer haben sich auf einen Sparplan geeinigt. Die Messe AG erhält 122 Millionen Euro Notkredit, für den die Stadt Hannover und das Land Niedersachsen als Anteilseigner bürgen.
Zum Portfolio der Deutschen Messe AG in Hannover gehört auch die weltweite Leitmesse im Bereich Feuerwehr, Brand- und Katastrophenschutz: die Interschutz. Foto: Hegemann
Hannover ohne Messe ist im Prinzip undenkbar. Im weltweiten Ranking der Messestandorte liegt die niedersächsische Landeshauptstadt auf einem der vordersten Plätze. Viele Experten halten das Messegelände sogar für das beste der Welt. Rund 750 Personen sind bei der Deutschen Messe AG beschäftigt. Doch insgesamt sollen rund 15.000 Arbeitsplätze in Hannover vom Messebetrieb abhängen.
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Rund ein Drittel der Beschäftigten der Messe AG werden bis 2027 ihren Job verlieren. Darauf haben sich jetzt der Vorstand und Arbeitnehmervertreter geeinigt. Für die verbleibenden Mitarbeiter gilt eine Beschäftigungsgarantie bis 2030. Außerdem verzichten die Mitarbeiter auf Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, die Stadt auf die jährliche Gewinnausschüttung.
Weltweit gilt Hannover als einer der führenden Messe-Standorte. (Bild: Hegemann)
Catering wird ausgegliedert
Einige Bereiche, wie das Catering oder die Gärtnerei, sollen ausgegliedert werden. Die Wochenarbeitszeit soll verringert (ohne Lohnausgleich) und übertarifliche Leistungen gestrichen werden. Allein für 2020 wird ein Minus von rund 100 Millionen Euro erwartet. Auch für die nächsten beiden Jahre rechnet das Unternehmen mit roten Zahlen. Daran wird auch die Interschutz nichts ändern können.
Die nächste Interschutz soll vom 20. bis zum 25. Juni 2022 in Hannover stattfinden.
