Wittlich (RP) – Die Freiwillige Feuerwehr Wittlich (RP) gehört zu den wenigen Feuerwehren in Deutschland, die mit einem 3er-Angriffstrupp im Innenangriff vorgeht. Wir erklären, welche Vorteile das bringt, wie die Technik angepasst wurde und was es sonst noch für Besonderheiten in der 20.000-Einwohner-Stadt gibt.
Die FF Wittlich gehört zu den wenigen Feuerwehren in Deutschland, die einen 3er-Trupp im Innenangriff einsetzen. Foto: Hegemann
In Wittlich gibt es unzählige Großunternehmen. Aber nur der Reifenhersteller Goodyear Dunlop unterhält eine Werkfeuerwehr mit vier hauptamtlichen Kräften. In der Justiz-Vollzugsanstalt (JVA) existiert darüber hinaus noch eine „Selbsthilfegruppe“ aus etwa 50 Feuerwehrleuten, die in einer FF der Region aktiv sind. Sie unterstützen die FF Wittlich bei Einsätzen in der JVA.
Die Feuerwehr setzt im Innenangriff auf einen 3er-Angriffstrupp. Begründung: Nur so lässt sich die benötigte und mitzuführende Ausrüstung optimal transportieren. Selbstverständlich besteht dann auch der Sicherungstrupp aus drei Kräften.
Als Erstausrücker setzte die FF Wittlich dieses TLF 16/25 der Firma GFT ein. Es war eins der letzten Einsatzfahrzeuge, dass der Münchner Aufbauhersteller vor seiner Insolvenz noch fertigstellen konnte. Baujahr: 1998. Foto: Hegemann
Als Erstausrücker im Brandfall fährt in Wittlich ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 von GFT. Das Fahrzeug war eines der letzten, welches der Münchner Hersteller vor seiner Insolvenz 1998 noch ausgeliefert hatte. Als Fahrgestell dient ein MAN 14.264. In Eigenregie haben die Wittlicher die Kabine um einen zusätzlichen (dritten) Sitzplatz mit integrierter PA-Halterung ergänzt.
Sonst wäre das Konzept mit dem 3er-Angriffstrupp nicht umsetzbar gewesen. Die drei Atemschutzgeräte für den Sicherheitstrupp werden auf einem Auszug im Geräteraum 1 mitgeführt.
Der Standort I in Stadtmitte übt am Sonntag. Früher starteten die Ausbildungseinheiten um 6 Uhr. Inzwischen wird “erst” um 7 Uhr begonnen.
Seit über 40 Jahren setzen die WIttlicher vor allem bei Einsätzen auf der Autobahn Vorausrüstwagen ein. Der VRW auf Chevy Suburban (links) wurde Ende 2019 durch einen VW T6 (rechts) ersetzt. Foto: Hegemann
Seit 1977 besitzt die FF Wittlich einen Vorausrüstwagen (VRW). Die ersten beiden, ein Ford Granada Kombi und ein Chevrolet Suburban 2500, bauten die Kameraden selbst aus. Den 2019 in Dienst gestellten VW T6 fertigte Barth. Die hydraulischen Rettungsgeräte werden mit Akkus betrieben.
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2007 wurden die beiden zuvor selbstständigen Einheiten Wengerohr und Bombogen zu einem Standort zusammengelegt. Das neue Feuerwehrhaus war etwa mittig zwischen den Ortsteilen neu errichtet worden. Damit keine Fremden zwangsvereinigt werden, waren beide Einheiten zwischen 2005 und 2007 zu jedem Einsatz im Zuständigkeitsbereich parallel alarmiert worden.
2007 waren die bis dahin selbstständigen Einheiten Wengerohr und Bombogen zu einem Standort zusammengelegt worden. Das neue Feuerwehrhaus war an strategisch günstiger Stelle neu errichtet worden. Foto: Hegemann
Früher undenkbar: Christian Vollmer ist der erste Gesamtwehrleiter, der nicht aus der Einheit Stadtmitte stammt. Und siehe da: Es klappt trotzdem!
Die Heckgeräteräume einiger Einsatzfahrzeuge zieren zwei Schweine, die über einem Feuer hängen. Wittlich trägt nämlich auch den Beinamen die „Säubrenner-Stadt“. Der Sage nach kam es in der Stadt im Mittelalter zu einer Verbrennung sämtlicher Schweine, weil die einen Verschluss am Stadttor aufgefressen hatten und so der Feind eindringen konnte.
Eine Wand des Übungs- und Versammlungsraums unterm Dach des Feuerwehrhauses am Standort I ziert ein riesiges Gemälde. Der Wittlicher Künstler Toni Munzlinger hatte es zum Einzug gemalt.
In der Januar-Ausgabe 2020 stellen wir die Feuerwehr Wittlich auf 12 Seiten vor. Im Online-Shop des Feuerwehr-Magazins kann das Heft ganz bequem bestellt werden.
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