Bremen – Im Sommer 2018 brannten auffällig häufig Wälder und Wiesen. Nicht nur in Californien, Griechenland oder Schweden, sondern auch bei uns in Deutschland. Die Feuerwehren in Brandenburg mussten beispielsweise im vergangenen Jahr 473 Wald- und Flächenbrände bekämpfen. Die EU stuft Brandenburg inzwischen als genauso gefährdet ein wie Griechenland. “Die Macht des Feuers, wenn Europa brennt”, heißt eine Dokumentation, die am Samstag um 21.45 Uhr auf Arte ausgestrahlt wird.
Tatsache ist: Europa brennt immer öfter. Schuld ist der Klimawandel, der uns zunehmend Wetterextreme beschert. Alleine in Brandenburg verbrannten 2018 640 Hektar Wald. Wie können solche Waldbrand-Infernos in Zukunft vermieden werden? Wissenschaftler aus ganz Europa stellen in der 52 Minuten langen Sendung verschiedene Ansätze vor. “Wir müssen uns von ausgeglichenen Witterungsverhältnissen verabschieden”, sagt beispielsweise der Feuerökologe Prof. Dr. Johann Goldammer.
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Er ist Deutschlands einziger Professor für Feuerökologie. Im Global Fire Monitoring Center in Freiburg beobachtet er mit seinen Kollegen seit vielen Jahren Brände, sammelt Feuerdaten und sucht nach Antworten, wie der weltweit wachsenden Wald- und Flächenbrandgefahr begegnet werden kann. Er setzt neben neuen Technologien wie Löschpanzern, die bei Waldbränden besser in die Wälder hineinfahren können, vor allem auf „kontrolliertes Abbrennen der Wälder“ als Präventionsmaßnahme. „Mit regelmäßigen Feuern räumen wir sozusagen den Wald auf, wir entrümpeln ihn, sodass dort weniger Brennmaterial liegt, das in einem ganz heißen und trockenen Sommer brennen könnte“, erklärt der Brandwissenschaftler.