Geschätzer Schaden: 750.000 Euro

Drei Lkw auf der A24 ausgebrannt

Gudow (SH) – Nach einem Unfall mit drei beteiligten Lastwagen auf der Autobahn 24 kurz vor der Abfahrt Gudow (Kreis Herzogtum Lauenburg) in Fahrtrichtung Berlin sind am Freitag gegen 18 Uhr alle Fahrzeuge in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehren aus der Region waren zum Löschen im Großeinsatz. Die Notfallsanitäter und Notärzte des Herzogtum Lauenburg Rettungsdienst versorgten die drei nur leicht verletzten Trucker. Die Autobahnpolizei schätzt den Sachschaden auf mindestens 750.000 Euro.

Ersten Ermittlungen der Autobahnpolizei zufolge hatte ein mit Schweinefleisch beladener Sattelzug gegen 17.50 Uhr eine Reifenpanne und auf dem Standstreifen gestoppt. Kurz danach folgte ein Kollege derselben dänischen Spedition. Er hielt an, um seinem Kollegen zu helfen. Die beiden auf dem Standstreifen stehenden 40-Tonner bemerkte ein nachfolgender Trucker aus Tschechien zu spät: Er krachte mit seinem Gliederzug ins Heck des hinteren Lkw und schleuderte dann an beiden Lastern vorbei knapp 100 Meter weiter. Bei der Kollision riss der Tank auf. Der ausgelaufene Dieselkraftstoff entzündete sich und ergoss sich brennend über die Unfallstelle.

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Am Freitag gegen 18 Uhr brannten drei Lkw auf der A24 kurz vor der Abfahrt Gudow. Foto: Jann

Nach Notrufen vom Unfallort alarmierte die Integrierte Regionalleitstelle Süd um 17.56 Uhr mit dem Stichwort „Feuer Lkw Y“ zunächst die Freiwilligen Feuerwehren aus Talkau, Elmenhorst und Schwarzenbek. Außerdem die entsprechende Kräfte des Rettungsdienstes. Anfangs war unklar, ob möglicherweise einer der beteiligten Fahrer eingeklemmt ist. Die Einsatzkräfte konnten komplett auf Sicht anfahren – mehr als 100 Meter stieg eine Rauchwolke auf.

Die Ersterkundung ergab, dass alle drei Fahrer frei sind. Sofort war erkennbar, dass das mitgeführte Löschwasser bei dieser Lage auf der Autobahn nicht ausreicht. Deshalb wurden zahlreiche weitere Feuerwehren nachalarmiert – darunter die Einheiten aus Güster, Breitenfelde, Büchen und Mölln. Später folgten der Löschzug Gefahrgut und die Gefahrgutgruppe der FF Geesthacht.

Brandbekämpfung mit 10 C-Rohren

Die Flammen hatten sich mittlerweile auch auf den angrenzenden Wald ausgebreitet. Bis zu zehn C-Strahlrohre setzten die Helfer gleichzeitig für die Bandbekämpfung ein. Die beiden mit dem Schweinefleisch beladenen Sattelzüge brannten komplett ab. Der Unfallverursacher war mit Hunderttausenden losen Lego-Steinen in Kisten beladen. Die Flammen griffen vom Anhängerfahrgestell auf die Ladung über. Mithilfe eines Teleskopladers wurden die Kisten entladen. Immer wieder flammte der Brand im Inneren des Anhängers auf. Das Löschwasser transportierten die Feuerwehren schließlich im Pendelverkehr von der Anschlussstelle Gudow aus einem Hydranten und dem Anschluss einer Feldberegnungsanlage auf die in beide Fahrtrichtungen voll gesperrte A 24.

Gegen 20 Uhr waren die beiden Fleisch-Laster gelöscht beziehungsweise soweit zerstört, dass es keine Brandlast mehr gab. Das Löschen des Lego-Anhängers zog sich noch hin. Gegen Mitternacht konnte der Rückstau aufgelöst und an der Einsatzstelle vorbei abgeleitet werden. Sechs Stunden hatten die Fahrer im Stau ausharren müssen. Helfer des Technischen Hilfswerks leuchteten nachts die Einsatzstelle aus. Gegen 5 Uhr am Morgen musste die FF Talkau noch einmal während der Bergungsarbeiten aufgeflammte Brandnester ablöschen.

Mitarbeiter von mehreren bergungsfirmen brauchten bis Sonnabend gegen 19 Uhr, um die Trümmer der Fahrzeuge und deren Ladung zu bergen. Die A 24 ist an der Brandstelle wegen starker Schäden am Fahrbahnbelag vorerst nur auf dem Überholfahrstreifen nutzbar.

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