Geesthacht (SH) – Ein Großbrand hat in der Nacht zum Donnerstag das griechische Restaurant Dimi’s Taverne in Geestacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) zerstört. Nach der Explosion samt Folgebrand eines Sushi- und Pizza-Lokals in Ratzeburg und dem Brand des Stadt-Imbiss in Lauenburg ist es das dritte Feuer in einem Gastronomiebetrieb im Kreis innerhalb von 2 Wochen. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei.
Gegen 1.30 Uhr waren erste Notrufe in der Integrierten Regionalleitstelle Süd (IRLS-Süd) in Bad Oldesloe eingegangen. Anwohner berichteten von einem Knall und in der Folge sei Feuerschein zu sehen, hieß es. Ein Disponent der IRLS-Süd alarmierte mit dem Stichwort „Feuer groß“ Geesthachts Feuerwehr. Auch der Herzogtum Lauenburg Rettungsdienst (HLR) und die Polizei fuhren zum Einsatzort an der Dünenstraße.
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„Bei unserem Eintreffen stand das Gebäude in Vollbrand“, erklärte Einsatzleiter Sascha Tönnies. Die Hauptfeuerwache ist nur rund 1,5 Kilometer von dem Restaurant entfernt. Obwohl die Einsatzkräfte entsprechend schnell vor Ort waren, gab es nichts zu retten. „Unsere Existenz ist vollkommen zerstört“, sagte Wirtin Nicole Koukoulis vor Ort während der Löscharbeiten. Für sie ist es der nächste Schicksalsschlag, nachdem Namensgeber Dimi vor einigen Jahren bei einem Motorradunfall bei Brunstorf ums Leben gekommen war. Sie hatte sich damals durchgebissen und das Lokal weiterhin betrieben.
Tönnies ließ wenig später auch die Ortsfeuerwehr Grünhof-Tesperhude nachalarmieren. „Wir haben vier Strahlrohre, das Wenderohr der Drehleiter und den Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeugs zeitgleich eingesetzt“, berichtete der Feuerwehrchef von Geesthacht.
Das betroffene Gebäude ist ein Fachwerkhaus, das vor rund 45 Jahren errichtet wurde. Früher hatte dort ein Jagdbedarf seinen Sitz, dann ein italienisches Restaurant und seit etwa 15 Jahren kümmerte sich das Team von Dimi’s Taverne um die Gäste. „Nach unseren Weihnachtsferien wollten wir diesen Donnerstag wieder öffnen. Es war alles vorbereitet“, sagte Koukoulis. In dem komplett eingerichteten und aus viel Holz bestehenden Restaurant breiteten sich die Flammen rasend schnell aus, schlugen aus den Fenstern im Dachgeschoss und dem Dach.
Die Feuerwehrleute mussten sich ganz vorne und in der Drehleiter mit Atemschutzgeräten vor der starken Rauchentwicklung schützen. Insgesamt waren 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Nach etwa 1,5 Stunden hatten sie die Flammen grob im Griff. Tönnies: „Die Nachlöscharbeiten sind aufgrund des vielen Holzes, das hier verbaut ist, aber aufwendig.“ Der Einsatzleiter forderte deshalb schließlich das Technische Hilfswerk an, das einige Gebäudeteile mit einem Bagger einreißen sollte, damit ohne die Gefahr einstürzender Bauteile weitergelöscht werden konnte.
Das Fachwerkhaus, das einer Geesthachterin gehört, wurde zum Totalschaden. Während des Elbe-Hochwassers 2013 hatte es in dem Gebäude schon einmal gebrannt. Den Kabelbrand, der den Dachstuhl über dem Küchentrakt erfasst hatte, bekam die Feuerwehr damals schnell in den Griff, der Betrieb konnte wenig später weitergehen. Schaden diesmal: etwa eine Million Euro.
Diesmal dürfte die Ursachenforschung nicht ganz so einfach werden. Die Kripo war noch in der Nacht vor Ort und hat den Brandort beschlagnahmt. Anwohner berichteten, dass vor dem Alarm in weiten Teilen der Stadt drei laute Explosionen zu hören waren.