Hamburg – Aus einem Servicefahrzeug der Technischen Abteilung der Feuerwache (F 03) wurde bei der Feuerwehr Hamburg in Eigenregie ein Gerätewagen (GW) Hygiene gebaut. Jetzt hatte das Fahrzeug einen seiner ersten Einsätze bei einem Wohnungsbrand im Dachgeschoss eines Hauses in Hamburg-Wandsbek. Die beiden stark kontaminierten Atemschutztrupps, die den Vollbrand einer Dachgeschosswohnung im Innenangriff gelöscht hatten, wurden anschließend dekontaminiert. Sie konnten ihre verschmutzte Ausrüstung und Schutzkleidung ablegen und sich saubere Sachen anziehen.
Bisher war die Feuerwehr Hamburg längst nicht so gut in Sachen Einsatzhygiene aufgestellt, wie es mittlerweile viele andere Feuerwehren sind. In vielen Städten sind mittlerweile eigens angefertigte neue GW-Hygiene in Dienst. Hamburg, von wo aus das brisante Thema „Feuerkrebs“ durch Marcus Bätge und einige Mitstreiter der Initiative Feuerkrebs erst bundesweit auf die Agenda kam, hat nun nachgelegt und sich das Motto „aus alt mach neu“ gegeben.
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Der MAN LE 8.140, der als Basis für den „neuen“ GW Hygiene in Hamburg dient, wurde ursprünglich 2003 als Werkstattwagen für die Technik bei F 03 in Dienst gestellt. Er verfügte bisher auch nur über Gelblicht und kein Blaulicht. Der Aufbau stammt von Empl. 2022 wurde das Fahrzeug zunächst außer Dienst genommen. Von Herbst 2023 bis Herbst 2024 erfolgte dann der Umbau. Es kam neue Ausstattung an Bord.
Bei festgelegten Einsatzstichworten rückt die zweiköpfige Besatzung des GW-Hygiene von der Feuer- und Rettungswache Berliner Tor (F 22) ins ganze Stadtgebiet aus. Denn noch ist das Fahrzeug in der Hansestadt einmalig. An der Einsatzstelle angekommen, wird der MAN in Stellung gebracht und über die Ladebordwand die nötigen Gerätschaften entladen und aufgebaut. An einer Stiefelwaschanlage, die extern von einem Löschfahrzeug aus eingespeist werden muss, können die Kräfte zunächst die Stiefel reinigen. Die GW-Hygiene-Crew hilft dann beim Ablegen der Geräte.
Für Atemschutzgeräte etwa werden Transportsäcke genutzt, die luftdicht verschlossen werden können, sodass keine Ausdünstungen austreten. Handschuhe und Flammschutzhauben etwa kommen in Müllsäcke und werden der Reinigung zugeführt. Anschließend betreten die Feuerwehrleute ebenfalls über die Ladebordwand den Kofferaufbau, in dem sie sich vor neugierigen Blicken geschützt umziehen können. Über eine Seitentür im vorderen Teil des Kofferaufbaus gelangen sie dann auf sauberem Weg wieder ins Freie.
Bei dem Einsatz in Wandsbek hatte es zunächst den Hinweis „Feuer – Menschenleben in Gefahr“ gegeben. Zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr und die FF Billstedt-Horn rückten daraufhin an – außerdem ein Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes und ein Notarztwagen vom Rettungszentrum der Bundeswehr. Vor Ort stellte sich dann nach Zeugenaussagen heraus, dass ein Bewohner der Brandwohnung aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss gesprungen und dann zu Fuß geflüchtet war. Die Hintergründe ermittelt jetzt die Polizei. Die Dachgeschosswohnung brannte komplett aus. Trupps im Innenangriff konnten aber eine Ausbreitung auf weitere Gebäudeteile verhindern.
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