Berlin – Der Berliner Senat legt großen Wert auf umweltverträgliche Fahrzeuge und Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund sind die kommunalen Einrichtungen gehalten, bei Fahrzeugbeschaffungen alternative Antriebskonzepte zu berücksichtigen. Die Berliner Feuerwehr beschaffte nicht zuletzt deshalb im Haushaltsjahr 2018 vier elektrisch betriebene ELW-Erkunder des Typs Nissan Leaf. Die Fahrzeuge sind nach 110 Jahren der Wiedereinstieg der Berliner Feuerwehr in die Elektromobilität und sollen intensiv erprobt werden.
Der Leaf ist nach Aussagen von Nissan das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Es wurde bereits rund 350.000-mal gebaut. In Deutschland sind bisher allerdings nur knapp über 5.000 Leaf unterwegs. Das Modell wird seit 2009 angeboten. Die Berliner werden vier Fahrzeuge der zweiten Generation (seit 2017 erhältlich) einsetzen. Die Angaben zur Reichweite schwanken enorm. Realistisch dürften es rund 350 Kilometer sein. Die maximale Leistung des Motors liegt bei 150 PS.
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Da die Standorte bestimmte Anforderungen in Bezug auf die Ladeinfrastruktur erfüllen müssen, ist folgende Verteilung der Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr vorgesehen:
Zentraler Service Fahrzeuge und Geräte: Gewinnung von ersten Erkenntnissen, in Bezug auf Reichweite, Ladezyklen bei wechselnden äußeren Bedingungen (Sommer, Winter), Erprobung der Dienstreisetauglichkeit dieses Fahrzeugtyps auf Strecken bis zu 250 km.
Stab Kommunikation: Erprobung als Einsatzfahrzeug für den Pressedienst und öffentlichkeitswirksame Präsentation des Einstiegs der Berliner Feuerwehr in die Elektromobilität.
Zentraler Service Gebäudemanagement: Einsatz in verschiedenen Bereichen der Logistik, zum Beispiel als Postfahrzeug.
Direktion Süd: Intensive Erprobung im Direktionsalltag, beispielsweise in den Bereichen Fahrerpool sowie Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz.
Bald auch Löschfahrzeuge mit Elektroantrieb
Die Berliner Feuerwehr wird die erste Feuerwehr weltweit sein, die auch elektrisch angetrieben Löschfahrzeuge einsetzt. Im November 2018 wurden die entsprechenden Verträge mit der Firma Rosenbauer unterzeichnet. Hier gibt es mehr Informationen.
Für jedes Fahrzeug wird ein Ladepunkt installiert. An zwei Standorten werden handelsübliche Wallboxen mit maximal 22 kW-AC-Ladeleistung installiert, um auch gerüstet zu sein. Am Standort Mitte wird eine kombinierte Ladesäule installiert, welche 22 kW-AC-Laden und 25 kW-DC-Laden ermöglicht. Da ein Fahrzeug im Pressedienst eingesetzt werden soll, ist eine höhere Ladeleistung als 3,7 kW erforderlich. Die drei Fahrzeuge, die ihren „Dienst“ zu den Bürozeiten versehen, benötigen keine Schnellladung, da täglich etwa 14 Stunden gesichert als Ladezeit zur Verfügung stehen.
Gerade bekam der Leaf auf der New York International Auto Show die Auszeichnung „world green car of the year 2018“ – bestes umweltfreundliches Auto des Jahres. Die internationale Jury aus 82 renommierten Automobiljournalisten bewertete unter anderem die gesamten Umweltauswirkungen einschließlich Kraftstoffverbrauch und Emissionen.
Wie sieht die Nutzung von Elektrofahrzeugen bei Euch in der Feuerwehr aus?