Bogen (BY) – Um die Besatzungen von Rettungswagen (RTW) im Einsatz zu unterstützen, hat gestern im niederbayerischen Bogen (Kreis Straubing-Bogen) ein Telenotarzt seinen Dienst aufgenommen. Trifft der Rettungsdienst vor Ort ein, kann Dr. med. Ulf Aschenbrenner digital hinzugeschaltet werden, sein ärztliches Fachwissen beisteuern und in Echtzeit mit Sanitätern und Patienten kommunizieren.
Digitaler Arbeitsplatz für den Telenotarzt Dr. med. Ulf Aschenbrenner in den Räumen von RKT. Foto: RKT Rettungsdienst gGmbH
Insgesamt 25 RTW aus der Stadt Straubing sowie den Kreisen Straubing-Bogen, Deggendorf und Regen verfügen nun über ein videobasiertes Kommunikationssystem, über das sie Aschenbrenner direkt in die Maßnahmen einbinden können. Wie der BR berichtet, wird der Telenotarzt entweder über die Integrierte Leitstelle mitdisponiert oder vom Rettungsdienst vor Ort angefordert. Dies soll die medizinische Akut-Versorgung von Patienten beschleunigen und verbessern. Die Zeit, bis ein Notarzt physisch vor Ort sein kann – per Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) oder Rettungshubschrauber (RTH) zur Unfallstelle gebracht –, wird somit verkürzt.
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Da die RTW-Besatzungen Bodycams tragen, funktioniert die Videoübertragung zum Telenotarzt auch außerhalb des Fahrzeugs. Medizinische Parameter wie EKG oder Blutdruck bekommt der Arzt direkt auf die Monitore an seinem Arbeitsplatz übertragen. So nimmt er indirekt an der Behandlung vor Ort mit teil und kann beispielsweise Medikamente freigeben, die dann die Sanitäter verabreichen.
Telenotärzte sollen nach und nach in ganz Bayern eingeführt werden und rund um die Uhr in Bereitschaft stehen, dabei aber nicht die diensthabenden Notärzte ersetzen. Die Kosten für die Einrichtung tragen die Krankenkassen, so der BR.
Neu ist die Idee nicht: In Aachen (NW) ist bereits seit 2014 ein funktionierendes System mit unterstützenden Telenotärzten aktiv. Mitte 2024 wurde das Telenotarzt-System im Münsterland mit zwölf RTW eingeführt, weitere sollen folgen.
Lese ich das richtig, dass dann trotzdem noch ein „physischer“ Notarzt hinzukommt? Das wäre ja lächerlich. Statt dass man den NotSan mehr Kompetenzen gibt, will man u.a. weiterhin viele knapp 80jährige „Notfallheilpraktiker“ auf die Patienten loslassen. Unfassbare Zustände.
Lese ich das richtig, dass dann trotzdem noch ein „physischer“ Notarzt hinzukommt? Das wäre ja lächerlich. Statt dass man den NotSan mehr Kompetenzen gibt, will man u.a. weiterhin viele knapp 80jährige „Notfallheilpraktiker“ auf die Patienten loslassen. Unfassbare Zustände.