Walsrode/Gröbenzell/Heidenheim (NI/BY/BW) – Weit entfernt vom eigenen Einsatzgebiet ist eine Crew der Freiwilligen Feuerwehr Walsrode (Heidekreis) zu Ersthelfern geworden. Während einer Überführungsfahrt kam die Drehleiterbesatzung bei Heidenheim (nahe Ulm) auf einen Verkehrsunfall zu. Die ganze Geschichte.
Die Gemeinde im niedersächsischen Walsrode hatte Ende November für rund 21.000 Euro eine 24 Jahre alte Drehleiter (DLK 23/12 PLC III auf MAN 15.254, Aufbau Metz) erworben. Das Fahrzeug war von der Gemeinde Gröbenzell (Kreis Fürstenfeldbruck, nahe München) mit rund 19.000 Kilometern und 1.679 Drehleiter-Betriebsstunden versteigert worden. Ende August übernahm die Gröbenzeller Feuerwehr eine neue DLA(K) 23/12 auf Scania P280 (Rosenbauer) und stellte das bisherige Fahrzeug Mitte September außer Dienst.
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“Auch die Feuerwehr Walsrode wird eine neue Drehleiter erhalten, das ist aber erst in etwa zwei bis drei Jahren der Fall”, erklärt Jens Führer, Pressesprecher der Feuerwehr Walsrode gegenüber dem Feuerwehr-Magazin. “Weil die bisherige Drehleiter mit Camiva-Aufbau, die einst gebraucht gekauft worden war, mit irreparablen Schäden ausgefallen ist, hat sich die Gemeinde für den Übergangszeitraum zum Kauf der gebrauchten Drehleiter entschieden.”
Nach der Abwicklung der Formalitäten reiste eine Abordnung der FF Walsrode ins rund 700 Kilometer entfernte Gröbenzell und nahm die DLK entgegen. Am Mittwochmorgen war die Crew während der Überführung in die Heimat auf einer Kreisstraße zwischen Syrgenstein und Heidenheim (Kreis Heidenheim) unterwegs. Unmittelbar zuvor war dort ein 34-Jähriger mit seinem Mazda nach rechts auf den Grünstreifen geraten und hatte sich mehrfach überschlagen.
Zeugen halfen dem Verletzten aus dem total beschädigten Fahrzeug. Die Drehleiterbesatzung sicherte die Unfallstelle mit Blaulicht und forderte Rettungsdienst, Polizei und die Feuerwehr an. Gemeinsam mit einer Ärztin, die ebenfalls zufällig vor Ort war, leisteten die Feuerwehrleute Erste Hilfe. Kameraden der FF Heidenheim kümmerten sich um auslaufende Betriebsstoffe und klemmten die Batterie ab. Rettungsdienstmitarbeiter brachten den leicht verletzten 34-Jährigen vorsorglich ins Krankenhaus.
Nach rund einer Stunde war die Drehleiter auf der Weiterfahrt und kam ohne weitere Vorkommnisse in Walsrode an. Dort findet derzeit die Installation der Funkgeräte und die Einweisung der Maschinisten statt. Voraussichtlich ab Montag will die Wehr ihr Hubrettungsfahrzeug einsatzbereit melden.