Schnakenbek (SH) – Die Polizei – dein Freund und Helfer. Doch Mittwochnachmittag geriet die Polizei selbst in eine akute Notlage – und wurde durch Feuerwehrleute gerettet. Das Malheur passierte während der Suche nach einer vermissten Person.
Am Hohen Elbufer im Glüsinger Grund (Kreis Herzogtum Lauenburg) geriet ein Streifenwagen in gefährliche Schräglage. Eine unvorsichtige Bewegung, und das Fahrzeug wäre 30 Meter tief den Abhang herunter gekippt. Die gute Nachricht: Die vermisste Frau konnte gefunden und vom hinzugerufenen Rettungsdienst versorgt werden.
Anzeige
Den ganzen Tag über hatte ein Großaufgebot der Polizei in Lauenburg und entlang der Elbe bereits nach der Frau gesucht. Schließlich gab es Hinweise, dass sie im Bereich Glüsinger Grund sein könnte. Dorthin machte sich ein Polizist mit einem erst 3 Monate alten Mercedes Vito auf den Weg. Auf einem engen Waldweg genau an der Hangkante ging es dann gegen 15 Uhr weder vor, noch zurück. Der Wagen setzte auf und drohte abzustürzen. In seiner Not wusste sich der Polizist aber zu helfen. Er forderte die Feuerwehr an.
Nach einer ersten Erkundung wurden die Feuerwehrleute aus Schnakenbek und Lauenburg alarmiert. Mit dem geländegängigen Unimog, der eigentlich Logistikfahrzeug für die Ölwehr der Lauenburger Wehr ist, wurde technisches Gerät zum abgelegenen Einsatzort transportiert. Die letzten 300 Meter ging es auch für die Feuerwehrleute aber nur noch zu Fuß weiter.
Sie sicherten den Vito mit einem Mehrzweckzug und dessen Stahlseil an einer an einem Baum befestigten Bandschlinge. Der Versuch, einen hinzugerufenen Radlader des Bauhofs einzusetzen, scheiterte auf dem engen Waldweg. So setzten die Feuerwehrleute auf Muskelkraft und Geschick. Es gelang ihnen schließlich, den Mercedes vorwärts aus der Hanglage zu befreien. Um das Auto aber auch wieder auf einen geeigneten Weg zu bekommen, mussten einige Baumstümpfe und Bäume mit der Motorkettensäge beseitigt werden.
Nach 1,5 Stunden konnte der Polizist seinen Streifenwagen wieder auf einen geeigneten Weg lenken und die Feuerwehr einpacken. So sind sie, die Freunde und Helfer – der Feuerwehr.
Da wird sich der Polizist sicherlich einige Lästereinen seiner Kollegen anhören dürfen. Aber so lange Niemand zu Schaden gekommen ist, ist doch alles gut.
Unabhängig vom Einsatz der Kameraden ist das Foto natürlich ein Negativbeispiel für das Nicht-Tragen von PSA im Einsatzgeschehen (Helm!).
Da wird sich der Polizist sicherlich einige Lästereinen seiner Kollegen anhören dürfen. Aber so lange Niemand zu Schaden gekommen ist, ist doch alles gut.