Essen (NW) – Ein beißender Geruch und Atemwegsreizungen in einem Mehrfamilienhaus im Essener Stadtteil Dellwig führten am Donnerstagnachmittag zu einem Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz mit Spezialkräften. Die Ursache der Geruchsbelästigung ließ sich zunächst nicht identifizieren.
Gefahrstoffeinsatz in Essen: Ein Feuerwehrmann schüttet Chemikalienbinder mit einer unbekannten Substanz in ein Fass.
Bei der Erkundung stellten die Einsatzkräfte im Treppenraum des Hauses eine gelb-rötliche, unbekannte Flüssigkeit fest. Der Geruch war deutlich wahrnehmbar.
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Rettungsdienst-Mitarbeiter untersuchten zwei Bewohner, die das Treppenhaus zuvor durchquert hatten. Ein Transport ins Krankenhaus war allerdings nicht erforderlich.
Im weiteren Verlauf setzte die Feuerwehr einen Trupp unter Atemschutz und CSA ein, der die Flüssigkeit mit einem Chemikalienbinder aufnahm. Trotz anschließender Lüftungsmaßnahmen blieb der Geruch bestehen.
Zur weiteren Gefahreneinschätzung alarmierte die Leitstelle die Analytische Task Force der Feuerwehr Essen (ATF-B). Die Spezialkräfte versuchten, den Stoff mithilfe von Proben zu identifizieren – jedoch ohne Erfolg.
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Da das Treppenhaus den einzigen Fluchtweg darstellte, brachte die Feuerwehr einen Mieter mit seinen Kindern über eine Drehleiter aus dem Dachgeschoss in Sicherheit. In Abstimmung mit den Eigentümern empfahl die Einsatzleitung, das Gebäude vorerst nicht zu betreten und ein Fachunternehmen mit der Reinigung zu beauftragen.
Zur Herkunft der Substanz ermittelt nun die Polizei. Die Feuerwehr Essen war mit rund 25 Einsatzkräften der Feuerwachen Borbeck, Stadthafen und Mitte rund 2,5 Stunden im Einsatz.