Hamburg – Die markante Schiffsschraube vor dem Maritimen Museum in der Hamburger Speicherstadt ist ein beliebter Foto-Hotspot. Am Montag nutzte die Feuerwehr Hamburg den Platz an der Koreastraße, um ihren Weg in die Elektromobilität der Öffentlichkeit vorzustellen. Für den Testbetrieb wurden zwei Rettungswagen (RTW) und ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) in Dienst genommen. Bereits seit Sommer 2024 werden zwei Kommandowagen (KdoW) genutzt.
Die Feuerwehr Hamburg setzt zunehmend auf Elektrofahrzeuge: links ein E-HLF, daneben ein E-KdoW.
„Das ist Schritt 1 in die Klimaneutralität der Feuerwehr“, sagte Thomas Schuster, Staatsrat der Hamburger Innenbehörde. „Alle Kollegen, die schon mit dem E-HLF gearbeitet haben, sind begeistert“, erklärte Jan Peters, stellvertretender Chef von Deutschlands zweitgrößter Feuerwehr.
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Thorsten Ahrens, Leiter der für den Fuhrpark zuständigen technischen Abteilung der Feuerwehr, geriet ins Schwärmen, als er von den Vorzügen des E-HLF berichtete. Hergestellt hat es der österreichische Feuerwehrfahrzeug-Anbieter Rosenbauer. „Anfangs waren wir skeptisch, als uns Rosenbauer das Fahrzeug vorgestellt hat“, gab Ahrens zu. Doch mittlerweile sei er überzeugt.
Das Fahrzeug kann mit seiner Luftfederung entweder ganz flach über den Boden abgesenkt werden, so dass Ein- und Ausstieg sowie die Entnahme von Geräten bequem und sicher sind. Außerdem lässt sich das Chassis auch so hoch anheben, dass Durchfahrten von bis zu 80 Zentimeter tiefem Wasser möglich sind. Das sei gerade im Hafengebiet der Hansestadt bei Überschwemmungen ein wichtiger Pluspunkt, hieß es.
Normalerweise kostet ein konventionelles HLF 20 etwa 750.000 Euro – das elektrische Modell von Rosenbauer ist doppelt so teuer. Der Bund förderte die Beschaffung in Hamburg, damit Erfahrungen gesammelt werden können.
Diese zwei E-RTW gehen in den Testbetrieb.
Dabei ist das E-HLF sowohl in Deutschland wie auch international mittlerweile weit verbreitet. „Wir stehen vor enormen Herausforderungen“, berichtete Sven Halldorn, Referatsleiter im Bundesverkehrsministerium. Der Transportsektor soll bis 2045 klimaneutral werden. Die Feuerwehr Hamburg könne sich dabei nun als einer der Vorreiter auf den Weg machen.
Einen Teil dazu beitragen sollen auch die beiden von WAS ausgebauten RTW auf Flux-Fahrgestell. Zunächst lieferte MAN die Basis der Fahrzeuge. Diese wurde auf Elektroantrieb umgerüstet.
Während die RTW bereits im Einsatzdienst fahren, soll an der Feuerwache Rotherbaum das E-HLF am Dienstag in Dienst gehen. „Es fährt sich wie eine Rakete“, berichtete Markus Lührs, der am Montag bei der Präsentation als Maschinist eingeteilt war.