Köln – Klimawandel, heftige Unwetterereignisse, großflächige und langfristige Stromausfälle, Chemieunglücke – auf diese Szenarien müssen sich die Feuerwehren verstärkt einstellen. Um diesen und weiteren Herausforderungen in Zukunft noch effektiver zu begegnen, hat die Feuerwehr Köln ein eigenes Forschungsinstitut gegründet. Gestern fand die offizielle Gründungsfeier im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) statt.
„Das Institut für Schutz und Rettung der Feuerwehr Köln schlägt Brücken zwischen akademischer Forschung, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Anwenderforschung“, erklärt Dr. Christian Miller, Leiter der Feuerwehr Köln. „Das Institut will Fachexpertise bündeln, wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und eigene Forschungsfragen adressieren. Wir werden Wissenschaft und Praxis eng verzahnen und so effiziente Strategien zur Bewältigung der aktuellen und künftigen Herausforderungen der Sicherheitsforschung entwickeln.“ Mit der Gründung des Institutes, dass intern als ISR bezeichnet wird, beschreitet die Feuerwehr Köln nicht nur neue Wege, sondern etabliert gleichzeitig eine weitere Forschungsplattform am Wissenschaftsstandort Köln.
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Darüber hinaus steigert die Feuerwehr Köln ihre Attraktivität als Arbeitgeberin und wird im Besonderen für akademische Nachwuchskräfte zu einer spannenden Zukunftsperspektive. „Unsere bestehenden Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten in Köln können so auf ein neues, zukunftsweisendes Niveau gehoben werden“, ergänzt Miller. „Damit könnten sich auch Zukunftsperspektiven in integrativen Ausbildungsangeboten, wie etwa dualen Studiengängen, eröffnen.“ Die Finanzierung des Institutes erfolgt hauptsächlich über Forschungsmittel.
Die offizielle Gründungsurkunde erhielt der Amtsleiter der Feuerwehr Köln von Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, der in dem Institut für Schutz und Rettung der Feuerwehr Köln (ISR), eine Bereicherung zum Schutz der Stadt Köln sieht: „Gerade die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis, vor allem in komplexen Lagen ist.“
Jürgen Mathies, Staatssekretär im Ministerium des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen, freut sich über die Gründung: „Lösungen, die Sie hier in Köln erarbeiten, können auch im Rest des Landes helfen. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, die Feuerwehr Köln ist stets innovativ und kompetent.“
Oberbürgermeistern Henriette Reker bedankte sich in einer Videobotschaft für das Engagement der Kölner Feuerwehr: „Liebe Angehörige der Feuerwehr Köln, Sie beschreiten neue Wege, um unser Köln noch sicherer zu machen. Sie übernehmen Verantwortung für Ihre Mitmenschen. Sie ruhen sich nicht auf Erreichtem aus, sondern entwickeln sich stetig weiter. Nun gehört auch die Forschung zu Ihrem reichhaltigen Aufgabengebiet. Ich bin mir sicher, dass Sie auch dieses Feld mit dem gleichen Elan und Herzblut verfolgen werden, wie Sie es bereits jetzt in Ihrer täglichen Arbeit tun.“