Hamburg – Der G20-Gipfel ist im vollen Gange. Brandstifter zünden in der ganzen Stadt Autos an, viele Personen werden bei den Demonstrationen verletzt. Wir liefern euch alle wichtigen News.
Die neuesten Ereignisse
08.07.2017, 11.30 Uhr, Hamburg: 386 Feuerwehreinsätze mit Bezug zu G20
Die Feuerwehr Hamburg veröffentlicht ihre Einsatzstatistik vom 06.07.-08.07., 06.00 Uhr
08.07.2017, 08.46 Uhr, Hamburg-Mitte/Borgfelde: Wohnungsbrand mit Menschenleben in Gefahr
Augenzeugen berichten der Leitstelle am Samstagmorgen von einem Wohnungsbrand. Menschen sollen sich noch in dem Gebäude befinden. Die alarmierten Kräfte stellen am Einsatzort einen ausgedehnten Wohnungsbrand fest. Die Flammen greifen vom zweiten in das dritte Stockwerk über. Alle Bewohner hatten sich bereits in Sicherheit gebracht. Ein Trupp geht unter Atemschutz in den Innenangriff, während mit Hilfe eines Teleskopmastfahrzeuges (TMF) die Flammen von außen bekämpft werden. Insgesamt 49 Einsatzkräfte sind vor Ort.
07.07.2017, ca. 20.00 Uhr – 08.07., ca. 01.00 Uhr, St. Pauli:Schlachtfeld Schanzenviertel
Im Hamburger Schanzenviertel kommt es zu massiven Unruhen. Straßensperren aus Mülltonnen und Unrat werden errichtet und angezündet, mehrere Geschäfte werden zerstört und geplündert, Pflastersteine werden aus Gehwegen entfernt. Um ca. 01.00 hat die Polizei das Areal weitestgehend geräumt, Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen im Schanzenviertel und der ganzen Stadt Straßensperren und Pkw.
07.07.2017, 17.30 Uhr, St. Pauli:Weitere Autos brennen an den Landungsbrücken
Laut Polizei brennen zwei Pkw oberhalb der Landungsbrücken. Die Feuerwehr ist bereits vor Ort und löscht die Fahrzeuge.
07.07.2017, 16.30 Uhr, St. Pauli:Demonstranten behindern Rettungskräfte
G20-Gegner ließen an den Landungsbrücken Feuerwehrleute nicht zu verletzten Personen durch. Die Feuerwehr ruft auf Twitter dazu auf, Löschfahrzeuge auch dann durchzulassen, wenn es nicht brennt. Löschfahrzeuge begleiten bei Rettungseinsätzen RTW und NEF.
07.07.2017, 14.30 Uhr, Hamburg:Erste Einsatzstatistik der Feuerwehr
06.07. (06.00 Uhr) – 07.07. (05:30 Uhr): 159 Gesamteinsätze mit Bezug zum G20. Davon 61 Brandeinsaätze, 89 Rettungsdiensteinsätze und 6 sonstige (Technische Hilfe oder ähnliches).
07.07.2017, ca. 08.00 Uhr, Altona:Mehrere Autos angezündet
Nach gewaltsamen Ausschreitungen am Donnerstagabend zünden Brandstifter entlang der Elbchaussee sowie an der Max-Brauer-Allee mehrere Autos an. Außerdem werden Polizeifahrzeuge in Brand gesteckt.
Das folgende Video zeigt das Ausmaß der Zerstörung:
07.07.2017, ca. 05.30 Uhr, Marienthal:Autoreifen brennen auf 200 Quadratmetern
Über 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen brennende Autoreifen auf dem Gelände eines Autohändlers. 200 Quadratmeter sind betroffen.
06.07.2017, ca. 07.00 Uhr, Bahrenfeld:Massenanfall von Verletzten
Auf einem Betriebsgelände in Bahrenfeld versuchten mehrere Demonstranten über eine Mauer mit Absperrgitter zu klettern. Das Gitter bricht zusammen und rund 30 Personen stürzen ab. Zunächst wird nur ein Rettungswagen zur Einsatzstelle alarmiert. Als dieser eintrifft, fordert die Besatzung unter dem Einsatzstichwort “Massenanfall von Verletzten – MANV10” umgehend Kräfte nach.
Im Laufe des Einsatzes wird das Stichwort auf “NOTFMANV25” erhöht. Insgesamt sind 65 Einsatzkräfte der BF Hamburg mit 12 Rettungswagen, 5 Notarzteinsatzfahrzeugen, 2 Löschfahrzeugen, einem Gerätewagen MANV, einem Großraumrettungswagen, zwei Leitenden Notärzten, einem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und zwei Führungsdiensten im Einsatz. Die Kräfte bringen 14 Personen in Krankenhäuser, elf davon schwer verletzt.
06.07.2017, ca. 04.00 Uhr, Hamm/Hamburg Mitte:Brandanschlag auf Porsche Zentrum
Insgesamt 40 Feuerwehrleute sind am Donnerstagmorgen im Einsatz. Mehrere Sportwagen brennen aus, das Feuer droht auf Nachbargebäude überzugreifen. Anwohner werden durch “Katwarn” informiert. Polizei findet Brandbeschleuniger und Grillanzünder.
Das Notfallkonzept der Hamburger Feuerwehr
Unterstützung erhalten die Hansestädter von Kräften der Berufsfeuerwehren aus mehreren Städten. “Zudem ist eine Dekontaminationseinheit der freiwilligen Feuerwehr aus Hannover angefordert. Diese hatte bereits zu einem Besuch des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama die Sicherheitsprüfung des Secret Service absolviert. Daher ist sie im Notfall dafür zertifiziert, bei der US-Delegation zum Einsatz zu kommen”, berichtet uns Jan Ole Unger, Pressesprecher der Feuerwehr Hamburg.
Insbesondere für den Massenanfall von Verletzten haben die Hamburger vorgesorgt. Unger: “Wir haben sechs NEF zu Gerätewagen MANV umbauen lassen. Diese wären auf Grund der Umstellung unseres MANV-Konzeptes dieses Jahr sowieso in Dienst gestellt worden, nun haben wir sie vor dem G20 fertiggestellt.”
MANV-Maßnahmen bestehen außerdem in einer eingerichteten Dauerbereitschaft von drei Gerätewagen Rettungsdienst (GW-RD) sowie speziellen Einsatztaschen mit Patientenanhängezetteln und Wundversorgungskits für schwere Blutungen. Für die Sicherheit des Gipfels sorgen mehr als 15.000 Einsatzkräfte der Polizei, 5.200 Feuerwehrleute sowie Freiwillige mehrerer Hilfsorganisationen.
Zuletzt hatte sich die Feuerwehr bei der Großübung ChemRad am 13. Mai 2017 auf die Dekontamination von 75 Arbeitern im Hamburger Hafen vorbereitet:
In unserem eDossier“Feuer auf Containerschiff” schildern wir den Ablauf der 83-stündigen Personal- und Materialschlacht im Hamburger Hafen, die selbst Deutschlands zweitgrößte Feuerwehr an ihre Grenzen bringt. Ein 300 Meter langes Containerschiff brennt. Die Feuerwehr löscht zeitweise mit Kohlendioxid und verbraucht 65.000 Liter Schaummittel.
In mehreren Kurzvideos führen Florian Hörhammer von der BF München und Andreas Mohn von der BF Frankfurt a.M. Euch durch die Besonderheiten des Gipfels.
Als erstes kommt Oberbranddirektor Klaus Maurer, Chef der Feuerwehr Hamburg zu Wort. Außerdem wird ein gut gehütetes Geheimnis der Feuerwehr Hamburg gelüftet…
Jan Peters ist der Leiter des Vorbereitungsstabs “G20”. Er betont die Wichtigkeit, bei der Großveranstaltung gleichzeitig auch für die Bevölkerung sorgen zu können.
Der G20-Gipfel ist ein Treffen von 19 Nationen, der EU und internationalen Organisationen. Die „Gruppe der 20“ tauscht bei ihrer Zusammenkunft Informationen aus und diskutiert über unterschiedliche Themen. Als Teilnehmer werden Staats- und Regierungschefs der Länder Deutschland, Argentinien, Großbritannien, Saudi-Arabien, Australien, Brasilien, China, Frankreich, Indien, Japan, Kanada, Indonesien, Russland, Südafrika, Italien, Südkorea, Türkei, Mexiko und der USA erwartet. Rechtlich wirksame Beschlüsse werden dabei nicht gefasst. Die Großveranstaltung wird dieses Jahr auf dem Gelände der Messe Hamburg ausgetragen.