Stuttgart – Seit 2006 sind auf der Feuerwache Stuttgart-Bad Cannstatt drei Leitstellen untergebracht. Das von der Stadt als bundesweit einmalig bezeichnete Projekt SIMOS steht nun als zu veraltet in der Kritik.
SIMOS ist die Bezeichnung für die Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart, die sich in einem eigens errichteten Gebäude befindet. Sie umfasst die Integrierte Leitstelle (ILS) von Feuerwehr und DRK, die Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ) des Amts für öffentliche Ordnung, des Tiefbauamts, der Stuttgarter Straßenbahnen AG und des Polizeipräsidiums Stuttgart sowie der Führungs- und Verwaltungsstab der Landeshauptstadt.
Zur ILS von Feuerwehr und Rettungsdienst schreibt die Betriebsgruppe: „Die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst läuft absolut an der Belastungsobergrenze und benötigt dringend Personal und Arbeitsplätze.“
Modulbau soll Abhilfe schaffen
Laut Stuttgarter Nachrichten ist aus den Reihen der Feuerwehr von einem „Skandal innerhalb der Stadtverwaltung“ die Rede. So soll es bereits einen Lösungsvorschlag geben, der aber bislang nicht durch die Gremien abgesegnet werden könne, da eine entsprechende Vorlage zurückgezogen worden sei.
Das Konzept zur Sanierung und Erweiterung von SIMOS sieht einen zusätzlichen Modulbau im Vorbereich der bisherigen Leitstelle vor. In diesem soll das Personal während eines Umbaus des Hauptgebäudes weiterarbeiten. Später soll der mit rund 2,53 Millionen Euro veranschlagte Modulbau unter anderem der Tunnelüberwachung dienen.
Die Stadt begründet das Zurückziehen der Vorlage mit offenen Fragen und verweist auf eine anstehende Entscheidung des Rats, die für das erste Quartal 2020 zu erwarten sei. Nach Angaben der Gewerkschaft müsste der Bau allerdings bereits im März 2020 in Betrieb gehen, unter anderem wegen der bevorstehenden Eröffnung eines zu überwachenden Straßentunnels.