Einmaliges Projekt gescheitert?

Feuerwehr Stuttgart: Ärger um gemeinsame Leitstelle SIMOS

Stuttgart – Seit 2006 sind auf der Feuerwache Stuttgart-Bad Cannstatt drei Leitstellen untergebracht. Das von der Stadt als bundesweit einmalig bezeichnete Projekt SIMOS steht nun als zu veraltet in der Kritik.

Das 2006 in Betrieb genommene Gebäude der Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart (SIMOS) gilt mittlerweile als veraltet. (Bild: Holger Bauer)

SIMOS ist die Bezeichnung für die Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart, die sich in einem eigens errichteten Gebäude befindet. Sie umfasst die Integrierte Leitstelle (ILS) von Feuerwehr und DRK, die Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ) des Amts für öffentliche Ordnung, des Tiefbauamts, der Stuttgarter Straßenbahnen AG und des Polizeipräsidiums Stuttgart sowie der Führungs- und Verwaltungsstab der Landeshauptstadt.

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Die Betriebsgruppe BF Stuttgart der Fachgruppe Feuerwehr Verdi Baden-Württemberg klagt nun: „Man muss sich fragen, ob das im Jahre 2006 ins Leben gerufenen Projekt SIMOS als gescheitert anzusehen ist. Die räumliche Enge, anfällige Technik und ständiger Aufgabenzuwachs machen das Arbeiten zunehmend unmöglich.“

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Zur ILS von Feuerwehr und Rettungsdienst schreibt die Betriebsgruppe: „Die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst läuft absolut an der Belastungsobergrenze und benötigt dringend Personal und Arbeitsplätze.“

Modulbau soll Abhilfe schaffen

Laut Stuttgarter Nachrichten ist aus den Reihen der Feuerwehr von einem „Skandal innerhalb der Stadtverwaltung“ die Rede. So soll es bereits einen Lösungsvorschlag geben, der aber bislang nicht durch die Gremien abgesegnet werden könne, da eine entsprechende Vorlage zurückgezogen worden sei.

Blick in die ILS von Feuerwehr und Rettungsdienst (2012). (Bild: Holger Bauer)

Das Konzept zur Sanierung und Erweiterung von SIMOS sieht einen zusätzlichen Modulbau im Vorbereich der bisherigen Leitstelle vor. In diesem soll das Personal während eines Umbaus des Hauptgebäudes weiterarbeiten. Später soll der mit rund 2,53 Millionen Euro veranschlagte Modulbau unter anderem der Tunnelüberwachung dienen.

Die Stadt begründet das Zurückziehen der Vorlage mit offenen Fragen und verweist auf eine anstehende Entscheidung des Rats, die für das erste Quartal 2020 zu erwarten sei. Nach Angaben der Gewerkschaft müsste der Bau allerdings bereits im März 2020 in Betrieb gehen, unter anderem wegen der bevorstehenden Eröffnung eines zu überwachenden Straßentunnels.

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