Neue Feuerwehrakademie in Lübeck

Lübeck (SH) – Wie viele Berufsfeuerwehren oder Wehren mit hauptamtlichen Kräften unterhält jetzt auch die BF Lübeck eine eigene Akademie. Wir sagen, wie es dazu kam, wo die Akademie angesiedelt und ausgestattet ist.

Neue Wege in der Ausbildung der Brandmeisteranwärter werden seit Jahresbeginn bei der BF Lübeck beschritten. Bis zum Jahresende erfolgten deren Ausbildungslehrgänge und -prüfungen (Laufbahngruppe LG 1.2) – wie für alle fünf Berufsfeuerwehren in Schleswig-Holstein – zentral an der Landesfeuerwehrschule (LFS) in Harrislee (Kreis Schleswig-Flensburg). Im Rahmen der 18-monatigen Ausbildung werden unter anderem die Grundausbildung (B1) mit 800 Unterrichtsstunden sowie der Abschlusslehrgang (B2) mit 80 Unterrichtsstunden dort durchgeführt und abgenommen.

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Die Lehrgänge und Prüfungen der Oberbrandinspektoranwärter (LG 2.1) konnten dabei aus Platzgründen nicht in Harrislee durchgeführt werden. Diese Ausbildungen fanden bislang bei anderen Anbietern in ganz Deutschland statt. Seit 2023 werden sie nun an der LFS in Harrislee angeboten – mit dem Nachteil, dass durch die begrenzte räumliche Kapazität in Harrislee nun die Ausbildungen für die LG 1.2 nicht mehr durchgeführt werden können.

Vier Löschfahrzeuge stehen den angehenden Brand-meistern von Berufs- und Werkfeuerwehren bei der Ausbildung an der Feuerwehrakademie in Lübeck zur Verfügung. Die beiden LF 16/12 und die beiden LF 8/6 waren von anderen Feuerwehren für diese Nutzung erworben worden. Foto: Köhlbrandt

Die Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren (AGBF) hat in der Folge das Konzept abgestimmt, dass die Berufsfeuerwehren in Kiel und Lübeck die Ausbildung für die LG 1.2 im Auftrag der jeweiligen Kommunen übernehmen – vorerst einmal für 10 Jahre. In Lübeck haben die Verantwortlichen daraufhin eine eigene Feuerwehrakademie ins Leben gerufen. Rasch waren für die Errichtung auch Räumlichkeiten gefunden worden – ein ehemaliges Kasernengelände am südöstlichen Stadtrand Lübeck in Blankensee. Zwei dieser Gebäude und eine große Freifläche mietete die Stadt Lübeck an. Dieses ehemalige Kasernengelände beherbergt heute den Ausbildungspark Blankensee, eine Ansammlung von Handwerksbetrieben aus Lübeck sowie eine Berufsschule und die Innung des Baugewerbes Lübeck.

Seit dem Frühjahr befindet sich der erste, aus insgesamt 29 Teilnehmern von Berufs- und Werkfeuerwehren aus dem südlichen und östlichen Schleswig-Holstein bestehende Lehrgang in der Grundausbildung. Die Lehrkräfte sind allesamt Einsatzbeamte der Lübecker Berufsfeuerwehr. „Das ist natürlich ein riesiger Vorteil, hier bilden Praktiker neue Praktiker aus“, freute sich der Leiter der Lübecker Berufsfeuerwehr, Thomas Köstler, über die neue Akademie mit ihren Möglichkeiten.

Ausrangierte Fahrzeuge von anderen Wehren

Vier bei anderen Feuerwehren in Schleswig-Holstein ausrangierte Einsatzfahrzeuge stehen für die praktische Ausbildung zur Verfügung. Zwei Löschgruppenfahrzeuge (LF) 16/12 und zwei LF 8/6 sind in einer Remise untergestellt. Direkt daneben befindet sich ein großer Container, in denen das benötigte Material gelagert ist. „In der Aufbauphase der Akademie waren enge Absprachen zwischen dem Vermieter und der Feuerwehr notwendig. Dabei sind wir immer auf einen Nenner gekommen. Unser alter Materialcontainer, den wir nun hier aufgestellt haben, wurde zum Beispiel vom Vermieter im passenden Feuerrot gestrichen“, freut sich der Leiter der Akademie Kai Tabbert.

Seit 2023 betreibt die BF Lübeck eine eigene Feuerwehr-akademie. Auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Blankensee hat die BF Räumlichkeiten angemietet. Foto: Köhlbrandt

Die Lübecker Feuerwehrakademie ist personell und materiell für die Ausbildung von bis zu 44 neuen Anwärtern ausgerichtet. Im aktuellen Lehrgang in Lübeck befinden sich neben zwölf neuen Anwärtern für die BF Lübeck noch angehende Werkfeuerwehrleute aus Brunsbüttel sowie angehende Brandmeister der Berufsfeuerwehren aus Neumünster und Norderstedt. In der Zukunft soll die Akademie ihren neuen Standort an der jetzigen Hauptfeuer- und Rettungswache 1 in der Bornhövedstraße im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Nord erhalten.

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