Nidda (HE) – Als am Dienstagabend eine Mutter zusammen mit ihrem 17 Jahre alten Sohn durch den Ort Nidda (Wetteraukreis) fährt, verliert sie plötzlich die Kontrolle über ihren Audi A6. Dieser kommt in einer Linkskurve von der Straße ab, verfehlt dabei nur knapp die Mauer der örtlichen Rettungswache sowie eine Bushaltestelle. Der Wagen rammt jedoch eine Tanne und entwurzelt diese dabei. Das Fahrzeug schleudert gegen ein Gerüst, das ans Feuerwehrhaus angestellt ist, kommt dabei aber noch immer nicht endgültig zum Stehen. Der Pkw schießt über eine angrenzende Straße gegen zwei weitere Bäume. Erst hier endet die Unfallfahrt.
Direkt neben der Unfallstelle befindet sich eine Schule, in dem zum Unglückszeitpunkt ein Elternabend stattfindet. Zahlreiche Personen werden Zeugen des Verkehrsunfalls und versuchen, beiden Insassen zu Hilfe zu kommen. Die Lenkerin ist massiv eingeklemmt, sie können die Ersthelfer nicht befreien. Den jungen Mann allerdings bekommen sie aus dem Audi heraus und betreuen ihn bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Dieser transportiert den Schwerverletzen in eine Gießener Spezialklinik. Ein angeforderter Rettungshubschrauber kommt nicht mehr zum Einsatz.
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Die Passagiere eines zweiten Autos, das in den Unfall involviert ist, erleiden nur leichte Verletzungen. Mehrere im Streckenverlauf geparkte Autos werden beschädigt. Ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Gutachter muss nun den Unglückshergang rekonstruieren.
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Mitten in der Lage: keine Zeit, sich mental vorzubereiten
„Wir sind alarmiert worden mit dem Stichwort ‚Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person‘. Anfahrt hatten wir fast keine, denn der Unfallort befindet sich unmittelbar neben dem Feuerwehrhaus. Wir haben hier momentan eine Baustelle, sodass sogar das Gerüst hier mit involviert war in den Unfall“, berichtet Kevin Schubach, Stadtbrandinspektor der Stadt Nidda, den Kollegen von Fuldamedia. Einige Feuerwehrleute befinden sich zur Zeit der Alarmierung um 18.56 Uhr sogar noch von einem vorherigen Einsatz im Feuerwehrhaus und sind als Ersthelfer schnell vor Ort.
„Das Fahrzeug stand mit der Seite noch am Baum, sodass wir mit einer Seilwinde tätig geworden sind. Wir haben das Fahrzeug vom Baum weggezogen und entsprechend versucht, die Person zu befreien“, so Schubach. Nach der Rückmeldung des Notarztes, dass keine Hilfe mehr möglich wäre, seien die Rettungsmaßnahmen kurz unterbrochen worden. Nach Aufnahme des Gutachters bargen die Kräfte den Leichnam mithilfe hydraulischen Rettungsgeräts.
Auch Notfallseelsorger sind vor Ort und betreuen sowohl die Feuerwehrleute als auch die Angehörigen sowie Zeugen und Ersthelfer. Schubach: „Für unsere Einsatzkräfte ist auch eine nicht alltägliche Lage, wenn genau vor dem Feuerwehrhaus ein Unfall passiert. Man hat keine Anfahrt, keine Zeit, sich mental darauf vorzubereiten. Die Einsatzkräfte waren direkt in der Lage drin.“
Insgesamt 60 Einsatzkräfte der Stadtteilfeuerwehren aus der Nidda-Kernstadt, Geiß-Bidda/Bad-Salzhausen und Michelnau sind vor Ort. Der Einsatz endet nach rund 5,5 Stunden.