Schlauchboot der Feuerwehr gekentert

Feuerwehrmann stirbt beim Hochwassereinsatz

Pfaffenhofen (BY) – In vielen Regionen Süddeutschlands herrscht der Ausnahmezustand. Unzählige Dörfer und Städte stehen unter Wasser. Zehntausende Helfer sind im Einsatz. In der Kreisstadt Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern starb am Wochenende ein 42-jähriger Feuerwehrmann. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach von einer “schrecklichen Nachricht in einer eh schon schlimmen Situation”.

Der 42-Jährige war mit drei Kameraden am Samstag gegen 23.30 Uhr in einem Schlauchboot der Feuerwehr unterwegs, um eine Familie aus einem vom Wasser eingeschlossenen Haus zu retten. Zwischen den Gemeindeteilen Uttenhofen und Affalterbach kenterte das Boot im Hochwasser der Ilm. Drei Kameraden erreichten aus eigener Kraft das Ufer. Den 42-Jährigen riss die Strömung mit. Gegen 2.20 Uhr konnten Angehörige der Wasserwacht den Feuerwehrmann nur noch tot bergen.

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Überall in Süddeutschland sind seit Tagen Helfer mit Booten unterwegs, um eingeschlossene Bewohner zu retten. In Pfaffenhofen und in Offingen kenterten zwei Rettungsboote. Ein Feuerwehrmann ertrank, ein zweiter wird noch immer vermisst. Symbolfoto: 7aktuell.de/ Adomat (Bild: 7aktuell.de)

Vizekanzler Robert Harbeck reiste am Sonntag in die betroffenen Gebiete. Gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann machte er sich ein eigenes Bild von der Lage. “Auf dem Weg nach Pfaffenhofen erfahre ich von dem Tod eines Feuerwehrmannes. Es ist furchtbar. Er starb, als er Menschen vor dem Hochwasser retten wollte”, sagte Habeck. “In Gedanken bin ich bei seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen, ihnen viel Kraft. Die Einsatzkräfte, ehrenamtliche wie hauptberufliche, riskierten in den Hochwassergebieten ihr Leben, um Menschen zu retten. “Dass sie diesen Mut, diese Einsatzbereitschaft aufbringen, ist keine Selbstverständlichkeit.” Bundeskanzler Olaf Scholz wird heute in die Krisenregion reisen.     

In Offingen (BY) wird ein Kamerad vermisst

Auch in Offingen im Landkreis Günzburg (BY) kenterte in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Boot der DLRG-Wasserrettung. Vier Einsatzkräfte der DLRG und der FF Offingen im Alter zwischen 24 Jahre und 70 Jahre konnten sich gegen 2.50 Uhr selbst an Land retten. Sie wurden am Sonntagmorgen gerettet. Ein 22-Jähriger Feuerwehrmann wird noch immer vermisst. “Die Suche wird weiter fortgesetzt werden”, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. An der Suche beteiligen sich neben der DLRG-Wasserrettung, der Feuerwehr und der Wasserwacht auch die Polizei und die Bundeswehr. Auch zwei Hubschrauber sind im Einsatz.  

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