Kaufbeuren (BY) – Zwischen 500 und 1.000 Besucher kommen in der Regel zum Tag der offenen Tür der FF Kaufbeuren. Doch in diesem Jahr strömten die Massen. Über 2.000 Gäste wollten am 20. September einen Blick in Deutschlands ungewöhnlichstes Feuerwehrhaus werfen. Für knapp zwei Jahre ist die Feuerwehr Kaufbeuren in einem ehemaligen Eisstadion untergebracht.
Dort, wo einst die Kufencracks ihre Runden drehten, stehen derzeit die Einsatzfahrzeuge und Anhänger der Feuerwehr. Die Zufahrt erfolgt über das „Mauseloch“, wie die Aktiven den Durchbruch an der Nordseite des Eisstadions nennen. „Früher gab es hier nur eine kleine Ausfahrt für die Zamboni“, sagt Kaufbeurens Kommandant Helmut Winkler, „die Eisbearbeitungsmaschine.“ Vor dem Einzug der Feuerwehr wurde der Zugang verbreitert und mit einem Rolltor (aus der alten Wache) versehen. Außerdem wurden Strom- und Druckluftleitungen für die Fahrzeuge verlegt. Weitere Umbaumaßnahmen am Gebäude waren im Prinzip nicht erforderlich. Durch das “Mauseloch” muss bei einer Alarmierung auch ausgerückt werden.
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Im früheren VIP-Bereich des Stadions befindet sich jetzt der Aufenthaltsraum der Feuerwehr. Die ehemalige Vereinsgaststätte des ESV Kaufbeuren wird als Lehrsaal genutzt und die Alarmzentrale ist im Bereich des früheren Stadion-Kiosks untergebracht. „Bei den Umkleide- und Sanitärräumen haben wir uns definitiv verbessert“, berichtet Zugführer Christoph Heider. „In der alten Hauptfeuerwache standen die Spinde in der Fahrzeughalle. Wenn die ersten Fahrzeuge raus waren, konnten uns die Leute von der Straße beim Umziehen zusehen.“
Seit dem 8. Oktober 2017 trägt der Traditionsverein ESV Kaufbeuren (die Buron Joker) seine Heimspiele in der neu errichteten Erdgas Schwaben Arena aus. Das alte Stadion stand leer. Am 17. Februar 2018 zog die Feuerwehr ein. Sie wird aber nur noch bis Ende dieses Jahres bleiben. Dann soll der Neubau am alten Standort an der Neugablonzer Straße fertiggestellt sein. Aktuell läuft die letzte Phase des Innenausbaus.