Berlin – Die Berliner Feuerwehr hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht sowie dem Bayerischen Roten Kreuz ein neues Forschungsprojekt gestartet, das die Ursachen und Auswirkungen von Aggressionen und Gewalt gegen nichtpolizeiliche Einsatzkräfte untersucht. Ziel des Projekts ist es, wissenschaftlich fundierte Daten und Lösungsansätze zu entwickeln, um Gewalt gegen Einsatzkräfte langfristig zu bekämpfen.
Das Projekt, das am 30. September 2024 offiziell startete, wird von der Berliner Feuerwehr geleitet. Unterstützt wird es durch ein breites Bündnis von Expertinnen und Experten aus Feuerwehr, Rettungsdienst, Verwaltung, Jugendamt und Staatsanwaltschaft. Finanziert wird das Projekt im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
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Arvid Graeger, Leiter der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie (BFRA), betonte die Notwendigkeit von proaktiven Handlungsoptionen für Behörden und Organisationen. Eine Eindämmung der Gefahrenlage durch einen starken Polizeieinsatz – wie zu Beispiel zu Silvester oder am 1. Mai – könne höchstens eine kurzfristige Maßnahme sein.
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DFV startet Umfrage zu Gewalt gegen Feuerwehr-Einsatzkräfte
Bereits im September hatte der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) im Rahmen des Parlamentarischen Abends eine zweite Umfrage zu Gewalt gegen Einsatzkräfte gestartet. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse erklärt: „Im vergangenen Jahr konnten wir mit unserer ersten Umfrage unter Freiwilligen Einsatzkräften das wichtige Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte endlich in die öffentliche Diskussion bringen. Umso wichtiger ist es, jetzt neben ihnen auch die Berufs- und Werkfeuerwehren mit zu berücksichtigen, damit sich ein realistisches Gesamtbild ergibt. Ich lade alle aktiven Feuerwehrkräfte Deutschlands dazu ein, sich zu beteiligen. Gemeinsam erteilen wir Politik und Gesellschaft den Auftrag, unsere Lage zu verbessern!“
Die Umfrage wird erneut vom Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) entwickelt. Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy: „Gewalt gegen Menschen, die anderen helfen wollen, ist absolut inakzeptabel. Darauf weisen wir mit unserer Kampagne #GewaltAngehen hin. Es ist wichtig, Gewaltvorfälle nicht hinzunehmen, sondern darüber zu sprechen.“
Im Rahmen der ersten Umfrage kam heraus, dass jeder zweite Befragte angab, in den letzten 2 Jahren Gewalt während eines Einsatzes erlebt zu haben. „Anfeindungen sind teilweise zum Alltag von Feuerwehrleuten geworden“, resümiert der DFV-Präsident. Dabei geht es von mangelndem Respekt über Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu körperlicher Gewalt.