Einsatzkleidung beschaffen/Gefahren beurteilen
Berlin – Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) hat im Oktober zwei für die Feuerwehr äußerst nützliche Info-Broschüren neu herausgegeben. Die Broschüre mit der Nummer BGI/DGUV-I 8662 trägt den Titel “Feuerwehrschutzkleidung – Tipps für Beschaffer und Benutzer” und wendet sich in erster Linie an die Verantwortlichen der kommunalen Aufgabenträger in Verwaltung und Feuerwehr. Sie soll eine praktische Hilfestellung bei der Ausschreibung der Schutzkleidung, der Beurteilung der Angebote sowie der Kontrolle der Lieferung geben. Die zweite Broschüre BGI/DGUV-I 8663 “Leitfaden zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung im Feuerwehrwehrdienst” soll dem Träger der Feuerwehr sowie den Führungskräften die Möglichkeit geben, Gefahren für die Feuerwehrangehörigen zu erkennen und ihnen wirksam zu begegnen.
Die Info-Broschüre zur Feuerwehrschutzbekleidung erläutert eine Auswahl der Bestimmungen aus der DIN EN 469 „Schutzkleidung für die Feuerwehr – Leistungsanforderungen für Schutzkleidung für die Brandbekämpfung; Deutsche Fassung EN 469:2005 + A1:2006 + AC:2006“. Die hier enthaltenen Erläuterungen konkretisieren die Anforderungen an Feuerwehrschutzkleidung und ergänzen insofern die Empfehlungen der Informationsschrift „Auswahl von persönlicher Schutzausrüstung auf der Basis einer Gefährdungsbeurteilung für Einsätze bei deutschen Feuerwehren – Empfehlung zur Auswahl von Feuerwehr-Schutzausrüstung“ (BGI/GUV-I 8675, inhaltsgleich mit vfdb-Richtlinie 0805). Dazu enthält die Broschüre auch Hinweise zur Wahrnehmbarkeit, zur Kennzeichnung, zu den Informationen des Herstellers sowie zu Pflege, Reparaturen und Änderungen der Schutzbekleidung. Den Hauptteil nehmen jedoch die Empfehlungen zur Beschaffung und Ausschreibung ein. Im Anhang finden sich darüber hinaus noch eine Gegenüberstellung der Leistungsstufen und Zusatzanforderungen gemäß EN 469 und HuPF (Herstellungs- und Prüfungsbeschreibung für eine universelle Feuerwehrschutzbekleidung), Grafiken zu Aufbau und Wahrnehmbarkeit sowie eine Tabelle zur Bewertung von Herstellerangeboten.
Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren sind bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit vielfältigen Gefahren für Gesundheit und Leben ausgesetzt. Der Bürgermeister hat als oberste Leitung des kommunalen Trägers die Unternehmerfunktion in der gemeindlichen Feuerwehr und trägt dementsprechend die Verantwortung für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Feuerwehrangehörigen. Häufig genug jedoch überträgt er diese Aufgaben dem Leiter seiner Feuerwehr. Daher stellt sich für ihn die Frage, wie seine Feuerwehrangehörigen bestmöglich vor den Gefahren des Einsatzes geschützt werden können. Welche Maßnahmen sind notwendig, welche sinnvoll, welche wirklich wirksam? Als Hilfsmittel bei der eigenverantwortlichen Auswahl geeigneter Maßnahmen dient die erstellte Gefährdungsbeurteilung. Sie soll einerseits Sicherheit und Gesundheitsschutz der Feuerwehrangehörigen gewährleisten, andererseits den Entscheidungsträgern helfen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Mit der vorliegenden Broschüre wird den Trägern der Feuerwehr ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dessen Hilfe anschaulich und leicht nachvollziehbar die einzelnen Schritte der Gefährdungsbeurteilung erklärt werden. Mit den enthaltenen Vorlagen kann der Anwender Schritt für Schritt seine Gefährdungsbeurteilung durchführen und erhält im Ergebnis automatisch die erforderliche Dokumentation. (Abbildungen und Informationen: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V.)
Broschüren zum Download
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