Feuer in Wohnhaus hält Einsatzkräfte 2 Tage in Atem

Großbrand in historischer Altstadt von Wismar

Wismar (MV) – Am Freitagabend alarmierte die Integrierte Leitstelle Westmecklenburg die Kräfte der Wismarer Feuerwehr zu einem Brandeinsatz in die historische Innenstadt. Was zuerst erschien, wie ein mittlerer Wohnungsbrand, entwickelte sich zu einem mehrtägigen Großeinsatz. Für Wismar ein echter Schock: Die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Gebäudebrand Altstadt Wismar
Trotz der Bemühungen der Feuerwehr griff das Feuer auf ein leerstehendes Wohnhaus über. Eine benachbarte Bankfiliale blieb von den Flammen verschont. Foto: Pressestelle der Hansestadt Wismar

Wie die Pressestelle der Hansestadt berichtet, rückten zunächst 32 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Wismar sowie der Freiwilligen Feuerwehren Altstadt und Friedenshof zu dem Brand aus. Nachdem die Einsatzkräfte zwei Personen mit Hilfe einer Drehleiter gerettet hatten, war das Gebäude komplett evakuiert.

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Währenddessen breitete sich das Feuer jedoch schnell in dem alten Gebäude aus und fraß sich bereits durch die mit Holz und Stroh gebauten Zwischendecken. Als die Feuerwehr dies erkannte, forderte der Einsatzleiter umgehend weitere Einheiten nach. Mittlerweile rund 70 Feuerwehrleute versuchten das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Aber es entzündete sich durch zahlreiche Glutnester im Haus und auf dem Dachboden immer wieder neu.

Obwohl die Feuerwehr die ganze Nacht den Brand bekämpfte, griffen die Flammen am Samstag auf ein leerstehendes Gebäude über. Aufgrund von Einsturzgefahr und einer starken Hitzeentwicklung, konnten die Löschtrupps nicht zum Innenangriff übergehen. Um zu verhindern, dass das Feuer auch eine angrenzende Bankfiliale erfasst, richteten die Kräfte mit Drehleitern eine Riegelstellung ein.

Feuer frisst sich in Gebäude fest

Ab Samstagabend unterstützten zusätzlich Teams der Feuerwehr Dorf Mecklenburg, sowie Drehleitern aus Schwerin und den benachbarten Orten Grevesmühlen (Kreis Nordwestmecklenburg) und Neukloster (Kreis Nordwestmecklenburg) mitsamt Besatzung die Löscharbeiten. Außerdem waren auch das Technische Hilfswerk (THW) und Katastrophenschutzeinheiten vor Ort. Somit erhöhte sich die Zahl der Einsatzkräfte auf insgesamt 110.

Da sich in der Nacht zum Sonntag immer noch Glutnester im Gebäude befanden, entschieden die Einsatzleiter, das Dach zu öffnen. Feuerwehrleute fuhren mit Hilfe eines Krans an das Dach heran und schnitten es auf. Anschließend brachten sie große Mengen Löschschaum ein.

Das THW brachte derweil Sensoren an dem Gebäude an, um Bewegungen im Mauerwerk messen zu können. Am späten Sonntagnachmittag – nach 48 Stunden Brandbekämpfung – melden die Einsatzkräfte “Feuer aus”. Eine Brandwache wird noch mindestens 2 Tage lang die Gebäude bewachen. Das THW leitete Maßnahmen zu Abstützung der beiden Häuser ein, die nach wie vor einsturzgefährdet sind. Die Bankfiliale wurde von den Flammen nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Direkt nach Abschluss der Löscharbeiten nahm die Polizei die Untersuchungen zur Ermittlung der Brandursache auf. Der Schaden wird auf mindestens 500.000 Euro geschätzt.

Text: Sascha Mestenhauser

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