Eine der größten Innenstadtwachen Deutschlands

Hauptfeuerwache Essen wächst und wächst

Essen – Die Feuerwache an der Eisernen Hand in Essen (NW) gehört zu den größten in Deutschland. Durch den Anbau eines Traktes für zwei freiwillige Einheiten und die Ausbildungsabteilung wuchs der Komplex weiter.  

Die Berufsfeuerwehr Essen erweiterte in den letzten 10 Jahren ihre Hauptwache schrittweise und zog alle wichtigen Einrichtungen zentral unter einem Dach zusammen. Möglich wurde der Ausbau des Stammsitzes, weil auch die Nachbargrundstücke der Stadt Essen gehören.

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Luftbild der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Essen an der Eisernen Hand. Im Vordergrund ist der 1966 errichtete “Altbau” zu sehen. Links im Bild sind die in den letzten Jahren dazugekommenen Komplexe zu erahnen. Foto: Feuerwehr Essen/Filzen

Zuerst musste eine Lösung für die Leitstelle gefunden werden. Mit Einweihung der Feuer- und Rettungswache an der Eisernen Hand im Jahr 1966 hatte dort auch die Leitstelle den Betrieb aufgenommen. In den 1990er Jahren war die Kapazitätsgrenze absehbar. Im Jahr 2000 beschloss die Feuerwehr Essen deshalb eine komplette Neuerrichtung.

Entstehen sollte der Neubau auf einem Teil des ehemaligen Bauhofgeländes, der sich im Südosten an das Grundstück der Hauptwache anschloss. 2008 wurde das neue „Lage- und Logistikzentrum“ (LLZ) eingeweiht. Neben der Leitstelle mit zwölf mo­dernen Arbeitsplätzen sowie Stabs- und Krisenräumen be­herbergt es auch die Me­di­zin­technik/Des­infektion sowie die Fachstelle für Atemschutz. Mit Gesamtkosten von knapp 15 Millionen Euro blieb die Erweiterung sogar unter dem geplanten Budget.

Marode Standorte bei drei Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr

Durch den Neubau konnten eine ganze Reihe von Problemen gelöst werden. Doch es blieben noch einige Sorgen übrig: der miserable Zustand von drei Gerätehäusern von drei Löschzügen der freiwilligen Feuerwehren im nördlichen Stadtgebiet.

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Am Standort „Im Hesselbruch 5“ waren die FF Borbeck (FF 13) und die FF Umweltschutz (FF 16) untergebracht. Kurze Erklärung: In Essen sind die Einheiten der Freiwilligen nach Gründungsdatum nummeriert. Ferner fand Im Hesselbruch die Ausbildung der gesamten FF sowie die Grundausbildung der BF statt. Sämtliche Gebäude hätten dringend saniert werden müssen.

Noch schlimmer sah es in der Seumannstraße 15 im Stadtteil Altenessen aus. Das ehemalige Ledigenheim (im Ruhrgebietsjargon auch „Bullenkloster“ genannt) beherbergte die FF Altenessen (FF 14), die Lehranstalt für den Rettungsdienst, die Feuerwehrfahrschule sowie die Gebührenabrechnung für den Rettungsdienst.

Neubau an der Hauptfeuerwache günstiger als Sanierungen

Unterm Strich hätte eine Komplettsanierung des Standortes die Stadt zirka 6,6 Millionen Euro gekostet. Rechnet man die Sanierungskosten für die Liegenschaft Hesselbruch hinzu, wären es über 9 Millionen Euro gewesen. „Aus wirtschaftlicher Sicht nicht wirklich vertretbar“, sagt Essens Feuerwehrchef Ulrich Bogdahn. „Und auch nicht in unserem Interesse.“ Die Feuerwehr plädierte für eine Erweiterung der Hauptfeuerwache an der Eisernen Hand.

Front des Hauptgebäudes der zweiten Erweiterung an der Eisernen Hand in Essen. Die beiden Erweiterungsbauten sind verklinkert und unterscheiden sich optisch dadurch stark vom Altbau. Foto: Prochnow

Und so kam es dann auch. Am 24. September 2014 beschloss der Rat der Stadt Essen die zweite Erweiterung der Hauptwache. Die Kosten für diesen Bauabschnitt wurden mit 6,3 Millionen Euro kalkuliert. Letztlich kostet die Erweiterung dann aber 8,57 Millionen Euro, weil zwischen der Planung und der Bauausführung einige Jahre vergingen und einige Dinge hinzukamen. „Sie war damit aber immer noch günstiger als die Sanierung der beiden Altbauten“, so Branddirektor Jörg Wackerhahn, zuständig für die Liegenschaften der Feuerwehr Essen.

Am 11. November 2016 weihte Oberbürgermeister Thomas Kufen den ABZ (Ausbildungszentrum) genannten neuen Komplex ein. Im ersten Quartal 2017 zogen die beiden freiwilligen Feuerwehren Altenessen (FF 14) und Umweltschutz (FF 16) mit ein. Die FF 14 heißt seit diesem Tag FF Mitte.

In der April-Ausgabe 2018 des Feuerwehr-Magazins stellen wir die Erweiterungsbauten an der Hauptfeuerwache in Essen ausführlich vor. Hier kann das Heft ganz bequem bestellt werden.

Weitere Themen der April Ausgabe 2018: 17 Helme für den Innenangriff; Freiwilliges Soziales Jahr bei der Feuerwehr; Reportage über die Berufsfeuerwehr Aachen; Alle Blaulicht-Neuheiten der Spielwarenmesse; die neuen Löschfahrzeuge auf Mercedes Arocs der WF Airbus Finkenwerder und die Einsatzberichte „Eisige Rettung aus Bach“ sowie „Senioren-Rettung aus brennendem Altenheim”.

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